Bukarest (ADZ) - Für industrielle Großverbraucher von elektrischer Energie sind ab diesem Jahr bedeutende Ermäßigungen in der Stromrechnung vorgesehen. Entsprechend eines Entwurfs für einen Regierungsbeschluss, den das Wirtschaftsministerium Ende vergangener Woche über ihre Webseite zur öffentlichen Debatte gestellt hat, sollen besonders energieintensive Industrieproduzenten weniger Grünzertifikate kaufen müssen – durch den Kauf dieser Zertifikate, die sich in der Stromrechnung wiederfinden, wird die Produktion erneuerbarer Energie subventioniert. Je nachdem wie viel der Stromverbrauch an den Gesamtausgaben des Unternehmens ausmacht werden die Ermäßigungen verschieden ausfallen. Übersteigt die Stromrechnung 20 Prozent der Kosten die das Unternehmen tragen muss, werden die grünen Zertifikate um 85 Prozent gekürzt, bei Stromkosten zwischen 10 und 20 Prozent liegt die Kürzung noch bei 60 Prozent und bei einem Stromverbrauch von 5 bis 10 Prozent liegt die Ermäßigung bei 40 Prozent. Berechnungen der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar zufolge könnten sich die Einsparungen für die betroffenen Unternehmen nur in diesem Jahr auf 40 Millionen Euro erheben.
Laut der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums sollen die Ermäßigungen für zehn Jahre in Kraft treten, sind aber auch an weiter Auflagen gebunden. So sollen die Industriebetriebe die davon profitieren Maßnahmen für eine erhöhte Energieeffizienz treffen, keine Entlassungen vornehmen und mit Bildungseinrichtungen Partnerschaften zur Ausbildung von Fachkräften eingehen.
Abschließend heißt es im Presseschreiben, dass die energieintensive Industrie 20 Prozent des Energieendverbrauchs in Rumänien ausmacht und von dieser 760.000 Arbeitsplätze direkt und etwa 1,5 Mio. indirekt abhängen.