Bukarest (ADZ) - Rumänien ist im vergangen Jahr einer Untersuchung der Weltbank zufolge etwas wirtschaftsfreundlicher geworden. Hauptsächlich ist die Verbesserung vereinfachten Prozeduren bei der Steuerzahlung zu verdanken. Im Ranking des Berichts „Doing Business 2015“ stieg Rumänien um zwei Plätze auf den 48 Platz auf. Zwar wurde das Land im vorjährigen Bericht noch auf Platz 73 angeführt, allerdings sind die Plätze nach einer Änderung der Methodologie nicht direkt vergleichbar; nach der neuen Methode hätte Rumänien schon im vorigen Jahr Platz 50 belegt.
Eine wichtige Verbesserung wurde bei der Zahlung von Steuern verzeichnet. Im analysierten Zeitraum 2013–2014 wurde die Onlinezahlung per Kreditkarte der Abgaben möglich, die Zahl der zu zahlenden Steuern ging von 39 auf 14 herunter und die durchschnittliche Dauer, die Unternehmen mit der Begleichung der Abgaben verbringen, verkürzte sich von 200 Stunden auf 159 Stunden jährlich. Verhältnismäßig gut steht Rumänien auch beim Aufwand für eine Firmengründung sowie beim Zugang der Unternehmen zu Krediten da. Die großen Schwachpunkte im weltweiten Vergleich bleiben weiterhin Schwierigkeiten beim Anschluss ans Stromnetz (Platz 171 von 189) sowie die Gewährung von Baulizenzen (Platz 140).
Der Bericht der Weltbank untersucht 11 Kriterien zur Unternehmensfreundlichkeit in 189 Ländern; Punkte wie Sicherheit, gesamtwirtschaftliche Stabilität oder Korruption werden aber nicht analysiert. Rumänien befindet sich hinter Ländern wie Ruanda (Platz 46), der Tschechischen Republik (44), Bulgarien (38), Polen (32) oder den baltischen Staaten, jedoch vor Ungarn (54), der Türkei (55), Italien (56), Griechenland (61) oder Russland (62). Auf den ersten drei Plätzen befinden sich Singapur, Neuseeland und Hongkong. Die am besten platzierten europäischen Länder sind Dänemark (4), Norwegen (6), Großbritannien (8) und Finnland (9). Die letzten drei Plätze belegen Eritrea, Libyen und die Zentralafrikanische Republik. Deutschland befindet sich auf Platz 14.