Bukarest (ADZ) - Die Ratingagentur Fitch Ratings hat in ihrem jüngsten Halbjahresbericht Rumänien bezüglich der Krisenanfälligkeit auf Platz elf von insgesamt 36 aufstrebenden Märkten (emerging markets) platziert. Damit liegt Rumänien zwar in dem am anfälligsten ersten Drittel, nimmt aber den besten Rang unter den anderen europäischen emerging markets ein (vor Ungarn, Bulgarien, Tschechien, Litauen, Polen, Kroatien usw.). Im Falle einer weiteren Verschlechterung der Schuldenkrise in Europa würde Rumänien aber einer der anfälligsten Staaten sein, warnten die Fitch-Experten.
Rumänien sei nämlich hochgefährdet nur wegen der Ausrichtung des Bankensystems auf den Euro-Raum. Nur mittelmäßig anfällig sei das Land bei den Ausfuhren, der Inflation, dem Bedarf an Außenfinanzierung und dem Anteil der Außenverschuldung an der Staatsverschuldung. Bei der Rohstoff-Abhängigkeit und dem Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sehen die Fitch-Experten nur geringfügige Risiken für Rumänien.
In ihrem Bericht zog Fitch Ratings die wichtigsten Ansteckungskanäle für das Ausbreiten der Schuldenkrise und der Rezession in Betracht. Unter dem Strich kommt die Ratingagentur zum Schluss, dass 2012 nicht mit einer Krise der Kapitalmärkte wie 2008-2009 zu rechnen sei. Die Krise im Euro-Raum verstärkt jedoch die Ängste der Investoren und verringert deren Risikobereitschaft.