Bukarest (ADZ) - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens ist im ersten Quartal des laufenden Jahres gegenüber demselben Zeitraum 2023 um 1,8 Prozent gewachsen (saisonbereinigt; brutto sind es plus 0,1 Prozent). Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten ersten Schnellschätzung des Nationalen Statistikamtes (INS) weiter hervorgeht, lag das Wachstum gegenüber dem letzten Quartal 2023 bei 0,5 Prozent, in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres wurde noch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zum Vorquartal um 0,6 Prozent verzeichnet.
In seinen Schnellschätzungen gibt INS keine genaueren Daten zur Entwicklung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche bekannt, aus weiteren kürzlich veröffentlichten Mitteilungen geht allerdings hervor, dass das Wachstum sich hauptsächlich auf gestiegene Ausgaben von Haushalten und Staat stützt. Während bei der Industrieproduktion in den ersten drei Monaten des Jahres ein Rückgang zu demselben Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent (saisonbereinigt) verzeichnet wurde, ist der Einzelhandel um 5,5 Prozent gewachsen. Auch wurden mehrere Kraftfahrzeuge neu angemeldet – plus 4,5 Prozent bei Fahrzeugen für den Personentransport und plus 9,7 Prozent für Warentransport.
Die Kaufkraft eines Durchschnittslohnes im März 2024 (5185 Lei netto) lag trotz der hohen Inflation 6,8 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Die staatlichen Ausgaben stiegen laut jüngsten Daten des Finanzamtes in den ersten drei Monaten 2024 um über 20 Prozent (während die Einnahmen etwas über 15 Prozent zulegten), wobei die deutlichste Zunahme bei Kapitalausgaben (Investitionen) verzeichnet wurde, Ausgaben für Personal und Sozialhilfe stiegen aber auch sichtbar.
Der Außenbeitrag dürfte für die Entwicklung des BIP im ersten Quartal kaum eine Rolle gespielt haben, laut Daten der Nationalbank (BNR) ist das Leistungsbilanzdefizit von 3,964 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten 2023 nur leicht auf 3,945 Mrd. Euro Anfang 2024 gesunken.