Reschitza – Die lokalen und regionalen Medien des Banater Berglands zeigten sich angenehm überrascht von der Schnelligkeit, mit der der Reschitzaer Stadtrat auf seiner ersten Tagung nach der Wahl des neuen Präsidenten N.D. Dan – bezüglich dessen vorbehaltloser Unterstützung Bürgermeister Ioan Popa kein Hehl machte – die 55 Stadtratsbeschlüsse, die zur Diskussion gestellt waren, abnickten. 40 Minuten benötigten sie dazu, weniger Zeit, als physisch nötig gewesen wäre, um die
Beschlussvorlagen samt Begründungen und den Wortlaut jedes einzelnen Beschlusses durchzulesen.
Geschrieben wurde von „maximalem Konsens und Effizienz“.
Der weitreichendste Beschluss betraf die Aufnahme eines 30-Millionen-Lei-Kredits durch die Stadt vom Schatzamt. Der Kredit hat eine zehnjährige Laufzeit, die Abzahlung beginnt nach einem Jahr. Es ist eine Finanzierungslinie von Entwicklungsvorhaben, die durch den Eilbeschluss der Regierung OUG 25/2025 zugänglich gemacht wird. Es handelt sich um eine Finanzierungsmöglichkeit für Kommunalverwaltungen, die unvergleichlich günstigere Bedingungen bietet als jede Alternative der Kreditierung durch Bankanleihen.
Zum Schluss der Stadtratstagung erklärte Bürgermeister Ioan Popa noch einmal die Notwendigkeit des einstimmig angenommenen Beschlusses über die Aufnahme des Kredites: „Wir müssen Geld aufbringen für Ko-Finanzierungen der EU-finanzierten Projekte, zum Anghel-Saligny-Projekt, zu PNRR oder zur Finanzierung von Projektteilen, die wir zu übernehmen haben, die als `nicht wählbar` gelten, also an die keinerlei Fremdfinanzierung angepasst werden kann, aber wir haben in diesem Jahr auch bereits mehrere Projekte angefangen, bei denen Ko-Finanzierungen unsererseits anfallen. Ich beziehe mich auf die „Kunsthalle“ Minda, die Umwandlung der Industriehalle in ein riesiges Atelier für Metallplastik, aber auch als Ausbildungsstätte im dualen Berufsschulunterricht, ich denke an den Umbau der Industrieseilbahn zu einem Eventgerüst, ich denke an die Stadterneuerungsvorhaben in weiten Teilen der Neustadt oder an die Promenade am rechten Ufer der Bersau mit den sechs neuen Fußgängerbrücken, die als Kunstwerke gedacht werden. Das bedeutet auch eine Menge Finanzierungsbedarf in nächster oder weiterer Zukunft, und diesem Bedarf beugen wir durch die Kreditaufnahme vor. Ich möchte vermeiden, dass wir irgendwie negativ überrascht werden können, indem wir in eine Cash-Flow-Krise schlittern.“
In der Beschlussmasse, die diese Woche vom Reschitzaer Stadtrat abgenickt wurde, ist auch der Bau einer Sommerrodelbahn enthalten, für deren Demontage sich demnächst vier Montagearbeiter nach Österreich begeben werden, die danach die rund ein Kilometer lange Rodelbahn, die Reschitza günstig kaufen konnte, am Reschitzaer Gol-Berg wieder einrichten, der von der Stadtverwaltung zunehmend ins urbane Gefüge integriert wird – nicht nur durch Parzellierung und Grundstücksverkauf für Privathausbau oder als Freiluft-Konzertwiese. Ziel und Bremsort: ziemlich symbolisch in etwa gegenüber dem Finanzamt