Temeswar (ADZ) – Der Vorsitzende des Temescher Kreisrats, Alfred Simonis (PSD), hat sich in einer scharf formulierten Erklärung in den sozialen Medien gegen den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten George Simion (AUR) gewandt. Simonis, der bereits im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen offen zur Wahl von Nicușor Dan aufgerufen hatte, kritisierte Simion für dessen Verhalten nach der Wahlniederlage und warf ihm vor, gezielt demokratische Institutionen untergraben zu wollen.

„George Simion spielt weiterhin die Rolle einer Marionette, gelenkt von den Drahtziehern des Kremls“, schrieb Simonis am Mittwoch. Er warf George Simion vor, sich täglich tiefer in einen „gefährlichen und zugleich bedauernswerten rhetorischen Wahnsinn“ zu verstricken. Simonis reagierte damit auf Simions öffentliche Auftritte nach der Wahl, in denen dieser sich zunächst selbst zum Präsidenten ausgerufen, dann seine Niederlage eingeräumt und schließlich erneut Wahlbetrug behauptet hatte – alles ohne Beweise. „Das ist ein Rezept direkt aus den Propagandalaboren Russlands“, so Simonis. Ziel sei es, das Vertrauen in den Wahlprozess, politische Gegner sowie die Medien zu zerstören und Hass zu schüren.

Besondere Besorgnis äußerte der PSD-Politiker über Simions Angriffe auf staatliche Institutionen und die Justiz. Die Forderung, Ermittlungen gegen den unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu, der es bei den mittlerweile annullierten Präsidentschaftswahlen in die zweite Runde geschafft hatte – eine umstrittene Figur, die strafrechtlich verfolgt wird – einzustellen, sei „ein direkter Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit“. Alfred Simonis sieht darin einen Versuch George Simions, Einfluss auf die Justiz zu nehmen.

„Simion fürchtet nichts mehr, als irrelevant zu werden“, schrieb Simonis weiter. Er sei sich bewusst, dass sein Bild als „Retter der Nation“ zerfalle und dass selbst viele AUR-Anhänger beginnen, ihn zu hinterfragen. „Die Ära der falschen Propheten wie George Simion und Călin Georgescu neigt sich dem Ende zu“, fügte er hinzu.