Neustadt – Der Internationale Flughafen Maramuresch erhält eine staatliche Kapitalspritze in Höhe von 65 Millionen Lei. Das Geld soll die Fertigstellung des neuen Passagierterminals ermöglichen, das bislang wegen fehlender Mittel nicht in Betrieb genommen werden konnte.
Die Finanzierung stammt aus dem Reservefonds der rumänischen Regierung und wird über das Ministerium für Entwicklung, öffentliche Arbeiten und Verwaltung bereitgestellt. Damit reagiert Bukarest auf die stagnierenden Fortschritte bei mehreren Flughafenprojekten im Land, die ursprünglich aus EU-Mitteln im Rahmen des Operationellen Programms für Große Infrastruktur 2014–2020 kofinanziert wurden.
Ohne zusätzliche Finanzierung besteht das Risiko, dass Rumänien bereits erhaltene EU-Gelder in Höhe von etwa 1 Milliarde Lei zurückzahlen muss. Betroffen sind mehrere regionale Flughäfen – neben Maramuresch auch Sathmar/Satu Mare, Craiova und Neumarkt am Mieresch/Târgu Mureș. Alle vier Projekte leiden unter denselben Problemen: gestiegene Baukosten, notwendige technische Anpassungen und ein Mangel an Eigenmitteln auf Seiten der lokalen Verwaltungen.
„Die finanziellen Herausforderungen, insbesondere die nicht gedeckten Eigenanteile, haben den Baufortschritt erheblich gebremst“, heißt es in der Begründung des Regierungsbeschlusses. Kreditaufnahmen konnten die Lücken bislang nicht schließen.
Am Flughafen Maramuresch wurden bereits große Teile des neuen Terminals fertiggestellt. Die noch ausstehenden Arbeiten – insbesondere die Erweiterung der Abstellflächen für Flugzeuge – sind entscheidend, damit die neu installierte Fluggastbrücke in Betrieb genommen werden kann. Insgesamt belaufen sich die Investitionen am Standort auf rund 141,75 Millionen Lei. Davon stammen 95,9 Millionen Lei aus EU-Mitteln, 14,67 Millionen Lei aus dem Staatshaushalt. Die Bauausführung erfolgt durch ein Konsortium unter der Leitung des Bauunternehmens Concelex.
Mit der geplanten Fertigstellung des Terminals wird der Flughafen Maramuresch nicht nur moderner, sondern auch deutlich leistungsfähiger. Die Region erhofft sich durch die bessere Anbindung einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung.