Bukarest - Das Goethe-Institut in Bukarest (Pavilion Goethe, Calea Doroban]ilor 32) präsentiert vom 31. August bis zum 30. September die Ausstellung „Bitter Things“. Die Berliner Projektgruppe „bi’bak“ (türkisch: schau mal) beschäftigt sich damit, wie sich Arbeitsmigration auf die Familien der Arbeitsmigranten auswirkt. Dabei gehen sie von den Erfahrungen „transnationaler Familien aus Vergangenheit und Gegenwart“ aus. Sie fragten sich, „wie definiert sich das Verhältnis von Eltern und Kindern neu, wenn Geschenke und materielle Unterstützung an die Stelle von gemeinsamem Erleben treten? Wenn körperliche Nähe hinter Chat und Videotelefonie zurücktreten muss? Wie ergeht es dabei den Kindern und wie ihren Eltern?“
Deutschland erlebte nach dem Zweitem Weltkrieg das sogenannte „Wirtschaftswunder“. Doch dies basierte unter anderem auch auf den zahlreichen türkischen und jugoslawischen Gastarbeitern. Deren Perspektive wird aus der Geschichte meist außen vor gelassen. Momentan lässt sich das Phänomen der transnationalen Familien auch in Rumänien erkennen. Durch die zweite EU-Osterweiterung im Jahr 2007 stieg auch die Abwanderung rumänischer Arbeitskräfte Richtung Westen. So stellen die Rumänen mit einer Zahl von über einer Million die größte Gruppe an Migranten in Italien dar. In Spanien liegen sie auf den zweiten Platz. Somit hat fast jede rumänische Familie mindestens ein Mitglied, das in der Diaspora lebt. Folglich ist dieses Thema gleichzeitig sehr alt, dennoch auch aktueller als je zuvor. Besonders für die rumänische Bevölkerung.
Der Eintritt ist frei.