Bukarest (ADZ) – Mit einer umfangreichen Rückschau auf seine 100 Tage in Cotroceni hat Ilie Bolojan am Mittwoch seine Amtszeit bilanziert. In einer abschließenden Pressekonferenz betonte er, dass er sein Mandat in schwierigen Zeiten übernommen habe, die von einem schwindenden Vertrauen in die Präsidentschaft geprägt waren. Seine wichtigste Aufgabe in einer politisch angespannten Zeit habe darin bestanden, Rumänien als verlässlichen Partner in der Außen- und Sicherheitspolitik zu positionieren, sagte Bolojan.
Er unterstrich, dass die Ausrichtung der Präsidentschaftswahlen trotz schwieriger Rahmenbedingungen „ordnungsgemäß und friedlich“ verlaufen sei. Eine hohe Wahlbeteiligung und das Ausbleiben signifikanter Beschwerden sprechen für den Ablauf; Sicherheitsbehörden hätten ihm keine Hinweise auf Bedrohungen der inneren Ordnung gegeben, auch nicht in Zusammenhang mit Äußerungen von AUR-Chef George Simion, der behauptet hatte, nur aus Angst vor Gewalt seine Niederlage eingeräumt zu haben, so der Interims-Staatschef.
Im innenpolitischen Kontext sprach Bolojan über den nötigen Konsens zwischen politischen Institutionen. Für die wirtschaftliche Stabilisierung sei die rasche Bildung eines handlungsfähigen Kabinetts unabdingbar. Eine stabile parlamentarische Mehrheit sei laut Bolojan die beste Grundlage dafür – er schloss aber auch die Option einer Minderheitsregierung nicht aus. Konkrete Aussagen zu einer möglichen eigenen Rolle als Premierminister vermied er, ließ die Möglichkeit aber offen.