Hermannstadt – Ein sogenanntes Pasticcio aus vier der fünf bekannten Lukaspassionen des bekannten deutschen Barockkomponisten Georg Philipp Telemann wird der Hermannstädter Bachchor in Zusammenarbeit mit dem Mediascher Kirchenchor und begleitet von acht Streichern der Hermannstädter Philharmonie sowie zwei Solistinnen und einem Solisten am Karfreitag, den 25. März, ab 18 Uhr vorstellen. Der aus Hamburg stammende Komponist Georg Philipp Telemann und Bachkonkurrent bei der Vergabe der Stelle an der Thomaskirche in Leipzig, schrieb in seinem Leben fast 50 Passionen. Mit einfacher Mathematik lässt sich herausfinden, dass er somit die Passionsgeschichte nach Lukas 11 Mal – jedes Mal verschieden – vertont hatte. Davon sind nur fünf überliefert. Teile der bekannten Lukaspassionen hat nun der Musikwart und Bachchordirigent Jürg Leutert in umfassender Arbeit zusammengestellt und das gesamte Notenmaterial eigens für diese Aufführung vorbereitet. Dieser Tradition folgten im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Musiker und rezyklierten bestehende eigene oder fremde Musik und ließen so neue Werke entstehen.
Zum Bachchor werden an diesem Abend in Hermannstadt/Sibiu die nicht unbekannten Solistinnen Melinda Samson als Evangelistin die Leidensgeschichte erzählen und Elisa Gunesch zwei Arien beisteuern. Der renommierte Wilhelm Schmidts (Reps/Würzburg) singt die Worte Jesu. Verschiedene Volksansammlungen der Leidensgeschichte werden musikalisch durch Chorgesang dargestellt. Der Chor singt zu passenden Texten und unterstützt das Publikum als Vorsänger bei den Chorälen. Programmhefte, in denen die vertonten Texte zweisprachig abgedruckt und die zu singenden Choräle zu finden sind, werden dem Publikum am Eingang ausgeteilt. So wird allen Zuhörern und Zuhörerinnen die Möglichkeit geboten, der musikalischen Handlung zu folgen und teilzuhaben. Alle Passionsvertonungen wurden liturgisch komponiert und aufgeführt; das heißt, sie waren ein Teil des festen (Karfreitags-) Gottesdienstprogrammes. Es wird daher versucht werden, das Werk sanft in diesen Zusammenhang einzubetten, um dem originalen Hintergrund möglichst nahe zu kommen. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang sind Spenden für die hohen Unkosten dieser Aufführung herzlich willkommen.