Neue Pläne für Rosenau

Öffentlicher Verkehr mit Liebe zur Umwelt

In der Nähe des Bahnhofs könnte der neue Busterminal gebaut werden.
Foto: die Verfasserin

ie frische Luft, die nahen Berge, die imposante Bauernburg über dem Stadtzentrum, der einzige Dinosaurier-Erlebnispark Rumäniens und eine große Anzahl von Festivals (darunter Rockstadt Extreme Fest und das Historische Filmfestival) locken Jahr für Jahr mehr Touristen nach Rosenau/Râșnov. Doch auch für ihre Bewohner wird die nur 16 Kilometer von Kronstadt/Brașov entfernt liegende Kleinstadt immer liebenswerter.

Jahr für Jahr kam ein neues Projekt hinzu, das zur Modernisierung der Stadt am Fuße des Bucegi-Gebirges beitrug. Nun ist es auch geplant, öffentlichen Nahverkehr einzuführen. Dieser soll, so wie es sich für eine moderne Stadt gehört, ausschließlich von Elektrobussen gesichert werden.
Noch sind Elektrofahrzeuge in rumänischen Städten eine Seltenheit, doch ihr Anteil wächst von Jahr zu Jahr. In Rosenau muss zuerst die Ladeinfrastruktur aufgebaut und Busse angekauft werden, die den Verkehr zwischen verschiedenen Stadtteilen sichern sollen.

Vom Bahnhof aus in alle Stadtteile

Der zentrale Punkt des Rosenauer Transportnetzwerks wird sich am Bahnhof der Stadt befinden. Hier ist der Bau eines modernen Busterminals vorgesehen. Pendler und Touristen, die mit dem Zug anreisen, sollen von hier mit den Bussen weiter zu ihrem Ziel fahren. Die Stadt wird in naher Zukunft auch an das metropolitane Verkehrsnetz angeschlossen – eine S-Bahn wird Rosenau mit Neustadt/Cristian und Kronstadt verbinden. Diese Buslinien werden die Verbindung zwischen mehreren Stadtteilen sichern.

Auch an Toruisten wird gedacht, deren Transport ins Stadtzentrum, zur Skisprungschanze, zur Höhle Valea Cetății, zum Dinopark und zum Weg, der zur Bauernburg führt, ermöglicht wird. Laut Liviu Butnariu, Bürgermeister von Rosenau, wird somit auch eine Lösung für den Transport der Schüler gefunden. Die Lokalbehörden haben vor, in naher Zukunft vier elektrische Mini-Busse aus nicht rückzahlbaren Fonds anzukaufen.

Nur sechs Elektroautos bislang in Rosenau

„Wir werden zwei Varianten versuchen: europäische Gelder, die durch das Nationale Programm für Aufschwung und Resilienz zur Verfügung stehen, oder Gelder aus dem staatlichen Budget, durch die Verwaltung des Umweltfonds. Die Finanzierungsanträge sind fertig und werden eingereicht, sobald der Aufruf für die Einreichung der Projekte bekanntgegeben wird. Unser Projekt sieht vor, ein umweltfreundliches Transportsystem im Inneren der Stadt zu schaffen und wir sind sicher, dass wir beste Chancen haben, es zu verwirklichen“, meint der Bürgermeister. Laut Butnariu bietet die Gegend um den Bahnhof herum genügend Platz, um sowohl das Terminal als auch eine Garage zu bauen.

Hier werden auch zwei Ladestationen für die Elektrobusse angebracht. Sie sind Teil eines größeren Projektes, das vorsieht, in der Stadt 14 Ladestationen für Autos anzubringen. Für dieses Projekt wurde bereits im Januar 2022 ein Finanzierungsantrag bei der Verwaltung des Umweltfonds (AFM) eingereicht.
Die Ladestationen sollen in allen Zonen der Stadt angebracht werden. Der beantragte Beitrag ist drei Millionen Lei. In Rosenau sind zur Zeit nur sechs Elektroautos registriert. Die Tendenz, auf Elektrobetrieb umzusteigen, wächst aber von Jahr zu Jahr. „Wir wünschen uns eine moderne, umweltfreundliche Stadt“, erklärt Butnariu.

Umstieg auf Elektrobetrieb auch in Kronstadt

Der Umstieg auf elektrische Antriebe findet auch in Kronstadt statt. Das Ziel ist, in den nächsten zehn Jahren alle Buslinien auf Elektrobetrieb umzustellen. Schon im Jahr 2014 hat die Kronstädter Verkehrsregie (RAT) einen Elektrobus im Stadtverkehr getestet, um festzustellen, ob der Ankauf solcher Fahrzeuge rentabel wäre.

Die Schlussfolgerung war: Es gibt sowohl positive als auch negative Aspekte. Von Nachteil waren das höhere Gewicht, die höheren Beschaffungskosten, die notwendige Ladeinfrastruktur sowie teilweise die zusätzlichen Standzeiten zum Laden beziehungsweise Austauschen der Stromspeicher. Ein anderer Nachteil – und das ist ein wichtiger Aspekt für eine Stadt, wo der Winter fünf Monate dauert – ist die Tatsache, dass die Akkus des Busses unter dem Gefrierpunkt nicht geladen werden können. So müssten geschlossene Parkanlagen für diese gebaut werden, in denen die Temperatur nicht unter fünf Grad sinkt. Die Elektrobusse können auch weniger Fahrgäste als Dieselbusse aufnehmen und kosten mehr als doppelt soviel.

Ein gewichtiger Vorteil war dagegen der geringe Stromverbrauch und die hohe Autonomie der Batterie. Besonders wichtig für die Lebensqualität Wohlbefinden und Gesundheit der Bewohner der Stadt ist, dass die Busse keine Giftstoffe in die Luft abgeben und  auch die Lärmbelastung massiv reduziert ist.


Wo die 14 Ladestationen in Rosenau angebracht werden:
- Piața Școlii (Parkplatz): eine
- Republicii-Straße (Parkplatz des Technologischen Lyzeums): zwei
- Cărbunării-Tal (Parkplatz): zwei
- Teiului-Straße (Parkplatz Promenade):zwei
- Valea Cetății (Parkplatz): zwei
- Iazului-Straße (Parkplatz): eine
- Grădinarilor-Straße (in der Nähe des Bahnhofs): zwei
- Izvor-Straße: eine
- Teiului-Straße (Kreuzung Izvor-Straße): eine