Der durch die Ausbreitung des Coronavirus in der Welt verursachten Unsicherheit an den Börsen konnte sich auch die Bukarester Börse nicht entziehen. Die rumänischen Indizes wiesen Verluste im zweistelligen Bereich aus. Im Durchschnitt verlor der rumänische Aktienmarkt 16,7 Prozent. Fast alle Indizes lagen unter diesem Wert, der Hauptindex BET wies ein Minus von 16,5 Prozent aus und fiel somit unter die 8000-Punkte-Marke. Der BETPlus zog nach mit einem Verlust von 15,6 Prozent. Ein Verlust von 15,6 Prozent drückte den Finanzwerte-Index BET-FI unter die 40.000-Punkte-Marke und das Minus von 16,6 Prozent ließ den ROTX unter die 17.000-Punkte-Marke rutschen. Am stärksten traf es den Energiewerte-Index BET-NG (minus 18,2 Prozent), zum Teil auch wegen der Turbulenzen an den internationalen Erdölmärkten. Der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,298 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) verlor über die Woche 21 Prozent.
Dennoch befanden sich SNP-Aktien unter den umsatzstärksten Papieren in der vergangenen Woche. Der Handel mit SNP-Papieren machte 8,2 Prozent des gesamten Wochenumsatzes in Höhe von 444,7 Millionen Lei aus, diese belegten somit Platz vier unter den umsatzstärksten Aktien der Woche. Mehr Umsatz (11,1 Prozent) generierte der Erdgasversorger Romgaz (SNG, 28 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3), dessen Aktien über die Woche 16,8 Prozent verloren. Platz zwei (16 Prozent) geht an den Fonds Proprietatea (FP, 1,195 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), dessen Aktien 10,8 Prozent verloren. Der umsatzstärkste Emittent, die Banca Transilvania (TLV, 1,94 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), machte 28,8 Prozent des gesamten Wochenumsatzes aus. Die Aktien wiesen einen Verlust von 20 Prozent aus.
Insgesamt wiesen alle gehandelten Aktien einen Wertverlust von 11,34 Prozent aus. Um so viel ging die Marktkapitalisierung in der vergangenen Handelswoche zurück. Der gesamte Wert aller gehandelten Aktien lag am Freitagabend bei 130 Milliarden Lei (26,99 Milliarden Euro). Fast alle Emittenten verzeichneten Verluste, 19 von ihnen noch im einstelligen Prozentbereich. Den höchsten Verlust musste der Maschinenbauer Turbomecanica (TBM, 0,19 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) verkraften: minus 40,25 Prozent. Ein einziger Emittent konnte in der vergangenen Woche Gewinne fahren. Es handelt sich um den Elektrogeräte-Hersteller Electroaparataj (ELJ, 0,114 Lei, ISIN ROELJBACNOR6), dessen Aktien legten auf Wochensicht 5,55 Prozent zu.
Auch BRD (BRD, 12,6 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), Rumäniens zweitgrößte börsennotierte Bank, musste Verluste hinnehmen. 15,3 Prozent betrugen diese, dabei hatte die Bank ihren Aktionären eine Bruttodividende in Höhe von 1,64 Lei je Aktie versprochen – zum Zeitpunkt der Ankündigung betrug die Rendite somit 13,25 Prozent. Fällt der Aktienkurs weiterhin, dürfte sich die ohnehin hohe Rendite noch weiter erhöhen. Insgesamt bleibt das Geschehen an der Bukarester Börse spannend. Laut Börsenchef Adrian Tanase seien Anleger immer noch dabei, die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus zu berechnen, sodass mit weiteren Rückschlägen an der Börse zu rechnen sei. Analysten behaupteten gegenüber der rumänischen Finanzzeitung (Ziarul Financiar), niemand wisse genau, wie lange die aktuelle Unsicherheit anhalten werde.
Devisen
Der rumänische Leu geriet erneut unter Druck, nachdem er in der Vorwoche etwas Boden gut machen konnte, vor allem gegenüber dem US-Dollar. Und dieser war es, der in der vergangen Handelswoche wieder kräftig zulegte und einen Teil des Verlustes der Vorwoche wettmachte. Nach einem Rückgang um 2,4 Prozent legte der US-Dollar in der zweiten Märzwoche 1,4 Prozent zu und kletterte wieder über die 4,3-Lei-Marke. Die nordamerikanische Leitwährung startete am gestrigen Montag bei 4,3155 Lei in die neue Handelswoche. Der Euro verhielt sich ähnlich, doch liegen die Kursveränderungen hinter der Kommastelle. So verlor der Euro in der Vorwoche 0,03 Prozent und machte fast eine Seitwärtsbewegung durch. In der vergangenen Woche legte die europäische Gemeinschaftswährung 0,13 Prozent zu und startete bei einem Kurs von 4,8174 Lei in die neue Woche.
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