Wie man Leben und Überleben, auch Schattenseiten und gar die schwierigsten Hürden, mit einem Schmunzeln meistern kann, zeigt uns nun schon seit Jahren der Banater deutsche Mundartautor Ignaz Bernhard Fischer. „Das Frohsein und die Lachlust fängt mit dem Schmunzeln an. Das ist der erste Schritt“. So der nun 87jährige, wie eh und je höchst schreibfreudigeAutor zu seiner neuen Buchveröffentlichung. Der Band „Schmunzlpille“, eine Veröffentlichung des deutschen Literaturkreises „Stafette“, ist nach „Schwimmgirtl“ (2001), „Gsundbrunne“ (2006), „Glaubensbote“(2009) der bisher vierte Eigenband von I.B. Fischer, der sich mit seinen Humoresken in banatschwäbischer Mundart wohl als beliebtester Banater Mundartautor nach der Wende in die Herzen seiner Banater Leser geschrieben hat.
Der 1926 in der deutschen Gemeinde Bakowa geborene Fischer- In seinem bewegten Leben war er Russlanddeportierter, Pfarrer, Lagerverwalter und Sekretär- schreibt, immer seinem Credo treu mit Humor, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, in seiner Bakowaer banatschwäbischer Mundart, jedoch nonchalant über Gott und die Welt. Der Humor liegt auf der Straße, meinte mal ein Humorist treffsicher, und das schafft dieser Autor, wohl am besten zu beherzigen und in Literatur umzumünzen. Und es scheint da auch keinerlei Widerstreit zu seinen Artikeln zu Glaubensthemen zu geben, die Fischer eingangs in seinem eigenen Blättchen „Glaubensbote“ herausbrachte und nun schon seit Jahren in der Rubrik „Wort am Sonntag“ mit Erfolgin der ADZ veröffentlicht.
Eine Sonderheit brachte dieser Autor schon in die traditionelle banatschwäbische Mundartliteraturnach der Wende ein: Seine kurzen Humoresken (Der Autor selbst nennt diese Schmunzelpillen) sprengen gewollt den Rahmen des banatschwäbischen Dorfalltags, des typischen Bauernhumors seiner Landsleute. Die humorträchtige Mundart bleibt das sprachliche Vehikel, die typische Weltanschauung des Banater Schwaben ist auch unverkennlich, seine Thematik führt jedoch durch Welt und Geschichte, die dann mittels dieser eigenen Lesart wieder in unsere heimische kleine Welt zurückgeholt werden. Die Liebhaber derartigen Humors können so als Banater Schwaben „Gschichten“ aus Frankreich oder über die Prohibition im „hochgelobten“ Amerika, aber auch aus dem unbekannten Banater Heckenheim, gar aus dem fürchterlichen, spanischen Bürgerkrieg miterleben. Schwäbisch erzählt wird aus dem Leben der Kaiser, Könige, Bischöfe und Fürsten wie Elisabeth von Rußland, Napoleon, Ludwig IX. Geführt wird aber auch durch eine nicht minder humoristische Kirchengeschichte mit einer ganzen Reihe von Päpsten wie Pius VII., Klemens XII., Gregor XIII., Leo X., Sixtus V. deren Geschichten sich genauso lustig anhören wie die der Nani, des Vetter Klos oder des Franzi aus Heckenheim.