Zwar liegt die Ortschaft am äußersten Rand des Kronstädter Kreisgebietes und obwohl man diese besonders bei schlechtem Wetter nur schwierig erreichen kann, so stellt man dennoch fest, dass sich da doch wieder Einiges tut. Ganz besonders bezüglich der zurückerstatteten Gebäude an die Evangelische Kirchengemeinde A.B. von Bekokten, die heute als Diasporagemeinde dem Gemeindeverband Fogarasch angehört.
Zu diesem gehören, außer der eigenständigen Kirchengemeinde Fogarasch, noch die weiteren Diasporagemeinden Seligstadt, Felmern, Rohrbach und Schirkanyen, die von Pfarrer Dr. Johannes Klein betreut werden. Dank seiner Initiativen seit seiner Ordination, konnte Leben auch in diese Kirchengemeinden gebracht werden, Gotteshäuser wurden renoviert, zurückerstattetes Eigentum wurde restauriert und neuen gemeinschaftlichen Zwecken zugeführt.
Beredtes Beispiel ist das Jugendbegegnungszentrum von Seligstadt und dem nun im Rahmen des Projektes „Kinderspielstadt“ auch die Ortschaft Bekokten eingeschlossen wurde. Das hiesige Pfarrhaus wurde überholt und dient gemeinschaftlichen Zwecken, wie bei dem vor zwei Jahren da stattgefundenen Gemeindefest der Fogarascher festgestellt werden konnte, als auch das renovierte Gemeindehaus mit seinem großen Saal zur Geltung kam, in dem die zahlreichen angereisten Gäste bei dem Gemeindefest und heuer bei dem Chortreffen aufgenommen werden konnten.
Damals stand das Gebäude der ehemaligen deutschen Schule, die vor über einem Jahrhundert gebaut worden war und 1997 an die Kirchengemeinde zurück erstattet wurde, zwar unter einem neuen Dach, um weiteren Schaden zu vermeiden, doch war der Bau in einem trostlosen Zustand. Türen und Fenster fehlten, wie man das an so manchen Gebäuden auch heute in der Gemeinde sehen kann. Nachdem ihre sächsischen Eigentümer ausreisten, sind diese zum Großteil verfallen; alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde aus diesen entwendet. Zwischen den wenigen renovierten Häusern, und das mit modernen Materialien, die ihnen ein zweifelhaftes Aussehen verleihen, befinden sich ganze Häuserfronten ohne Fenster, mit eingestürzten Dächern, von Unkraut innen und außen überwuchert.
Ein trostloses Aussehen. Hoffnung gebend sieht in diesem Umfeld nun das neben der Kirchenburg befindliche Gebäude der deutschen Schule aus, was von den zahlreichen angereisten Gästen auch zu dem diesjährigen Chortreffen, das da stattfand, mit Anerkennung wahrgenommen wurde. Wie uns Pfarrer Dr. Johannes Klein aufklärt, konnte die Aktion zur Restaurierung des Gebäudes mit Unterstützung der Baden-Württembergischen-Stiftung über die Donau-Schwäbische-Kulturstiftung im Rahmen des stattfindenden Projektes Danubius-Kinderspielstadt vorgenommen werden, die zum ersten Mal im Vorjahr ihre Tore am 15. Juli für 90 Kinder zwischen 9 - 13 Jahren und 45 Betreuern aus den Donauländern eröffnen konnte. An diesem Pilotprojekt waren auch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) Stuttgart, das Haus des Deutschen Ostens, das Stuttgarter Jugendhaus beteiligt.
In monatelanger Arbeit wurde das Schulgebäude auf Hochglanz gebracht, Baufirmen wurden mit den Arbeiten beauftragt. Natürlich haben auch freiwillige Helfer Hand angelegt, um der Schule ein neues Aussehen zu geben damit diese mit Leben gefüllt werden kann. Neue Fenster und Türen, moderne sanitäre Anlagen wurden eingebaut, ohne auf die Maurerarbeiten zu vergessen. Bestens ausgestattet für die Unterkunft der Gäste, aber auch für verschiedene Aktivitäten steht nun die Schule da. Die Kinderspielstadt Danubius wird heuer vom 14. - 21. Juli stattfinden, und man denkt schon daran, diese als „Kinderakademie“ innerhalb eines Großprojektes auszubauen, wie Pfarrer Dr. Johannes Klein betont, unter dessen Aufsicht alle Arbeiten auch durchgeführt worden sind.
Dieses Jahr nehmen an der Kinderspielstadt deutschsprachige Kinder im Alter von acht bis elf Jahren aus Kroatien, Deutschland, Österreich, Serbien, Ungarn und Rumänien teil, die da, wie Erwachsene im Alltag einer Großstadt, ihren Aufgaben nachkommen werden.
Auf Betreiben der Evangelischen Kirche A.B. Fogarasch wurde, wie schon betont, das Jugendbegegnungszentrum von Seligstadt seit dem Vorjahr auch auf Bekokten erweitert, wo auch andere Angebote wie Chor-, Theater und Kunstfreizeiten veranstaltet werden. Die beiden Zentren bieten heute Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 150 Personen, verfügen über Seminar- und Aufenthaltsräume, zwei Kultursäle mit Bühne, Unterhaltungskeller mit Tischtennis, Billard, Tischfußball. Köchinnen und Helferinnen bieten den Gästen beste Kost, was natürlich einen zusätzlichen Anziehungspunkt bedeutet. Allgemein wird auf viel freiwilligen Einsatz gebaut, wobei viele Namen genannt werden müssten.
Nicht nur die beiden restaurierten Kirchenburgen, aber auch die wunderschönen Landschaften in denen Seligstadt und Bekokten liegen, laden zu einem Besuch ein, der sicher wiederholt wird.