Eine Woche nach der anderen geht dahin und lange bevor sie zu Ende ist, haben wir schon Pläne für die nächste(n). Und das nicht zu knapp. Wenn wir froh oder manchmal sogar stolz sind, dass dies oder jenes gut geglückt und abgeschlossen ist, warten schon einige andere Sachen darauf, um am besten gestern erledigt zu werden. Und wenn der Sonntag kommt, möchten wir meistens nur noch unsere Ruhe haben. Doch wir Menschen sind nicht Maschinen und leben „nicht vom Brot allein“ (Matthäus 4,4). Und weil wir den Ruhetag nicht nur zur Wartung nötig haben, warten wir auf eine andere Nahrung, die sättigt, ohne dass wir sie satt haben. Geistige oder geistliche Nahrung.
Nicht zu verwechseln mit Wissen, Information. Die kriegen wir ja hinterhergeworfen. Es ist erstaunlich, wie viele Leute es gibt, die zu allem und zu jedem eine Meinung haben, die diese auch hinausposaunen, ob man sie danach fragt oder nicht und das nicht nur zur Zeit der Wahlkampagne. Wer in und wer out ist, was man trägt, wo man hin muss, um zu sehen und gesehen zu werden, welche Ernährung gerade trendy ist und sogar welche Religions- und Volkszugehörigkeit ein Präsidentschaftskandidat haben muss. Da wird gestritten, besudelt, am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen und nebenbei noch rechts und links niedergetrampelt, dass es eine Art hat. Auch Sender und Publikationen, von denen man etwas mehr Seriosität und Sachlichkeit erwartet, ergreifen Partei für irgendwelche Brötchengeber und es ist für Otto Normalverbraucher ein Ding der Unmöglichkeit, sich einen Durchblick zu verschaffen oder eine Meinung zu „Bild“-en.
Vielleicht stopfen wir auch nur wahllos zu viel in uns hinein.
Das erinnert mich ein wenig an Eric Carles Kleine Raupe Nimmersatt. Vom ersten bis sechsten Tag futtert sie munter drauflos, immer nach dem Motto: „Einer geht noch“. Deshalb hat sie dann am sechsten Tag und sechserlei Futter Bauchschmerzen.
Als sie am nächsten Tag nur ein grünes Blatt frisst, geht es ihr viel besser.
Ihre – unsere Bestimmung?
Was macht uns glücklich und zufrieden? Wenn wir dem anderen eins ausgewischt haben und am Ende – wenn auch nur um eine Nasenlänge – vorne liegen?
Wenn wir zu diesem und jenem noch das und das andere hinzufügen können und am Ende wie die Frau des Fischers im Märchen Gott sein wollen? (Papst und Weltmeister waren wir ja schon.)
Wenn das grüne Blatt unsere Hoffnung symbolisiert, nämlich, dass Gott uns ernährt und beschützt, dass er uns alle liebt, wären wir im Land des grünen Blattes (}ara lui foaie verde) ja die Ersten, die das erkennen und dankbar annehmen müssten.
Leider sind wir (noch) weit davon entfernt.
Nützen wir den Sonntag vielleicht nicht richtig?
Sollten wir vielleicht ein anderes Wort zum und am Sonntag lesen und hören, SEIN Wort?
Und wenn ja, es sogar auch erfüllen?