Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die ehemalige Bildungsministerin und Rektorin des Bukarester Polytechnikums Ecaterina Andronescu (PSD) hat im Parlament eine Gesetzesinitiative hinterlegt, wodurch es auch den Mittelschulabsolventen, die das Abitur nicht bestanden haben, ermöglicht werden soll, eine Hochschule zu besuchen. Für die Vorlage hatte es ursprünglich auch 40 Unterschriften von Senatoren gegeben.
Ecaterina Andronescu geht davon aus, dass den rund 100.000, die heuer das Abitur nicht bestanden haben, eine weitere Chance geboten werden soll. „Lieber gehen sie auf die Hochschule, statt dass sie auf der Straße verkommen“, lautet eines der Argumente. Vorgeschlagen wird in der Gesetzesinitiative, dass die Hochschulen für diese Jugendlichen ein vorbereitendes Jahr einführen und dass ihnen gleichzeitig das Arbeitslosengeld bezahlt wird, auf das sie Anspruch haben.
Die neueste Entwicklung in dieser Angelegenheit ist, dass sich Crin Antonescu, Vorsitzender der PNL und Co-Präsident des USL, gegen die Initiative ausgesprochen hat. Man hätte die Sache vorher im USL absprechen müssen. Victor Ponta, PSD-Vorsitzender und ebenfalls Co-Präsident des USL, äußerte dazu, dass Ecaterina Andronescu eigenmächtig vorgegangen sei.
Seiner Meinung nach könne man ohne Abitur nicht auf die Hochschule gehen. Er könne es aber keinem Parlamentsmitglied verbieten, einen Gesetzesentwurf einzubringen. Es war unklar, ob Ecaterina Andronescu ihren Entwurf zurückziehen wird.