Alles hängt von der Beteiligung am Referendum ab

Unterschiedliche Strategie bei Traian Băsescu und der PDL

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der amtsenthobene Präsident Traian Băsescu erklärte in einem Gespräch auf „gandul.live“, dass er und einige PDL-Politiker unterschiedliche Ansichten über die Volksbefragung vom 29. Juli haben. Diese würden behaupten, dass er das Referendum gewinnen könnte, wenn zu wenig Bürger an den Urnen erscheinen, das vorgeschriebene Quorum also nicht erreicht wird. Die PDL-Führer würden sagen, es sei Sache der USL, die Bürger zur Wahlbeteiligung aufzubieten. Er hingegen fordere die Bürger auf, an den Urnen zu erscheinen und eine „pro-europäische Haltung“ einzunehmen, dadurch könne der Eintritt Rumäniens in eine lange Periode der Isolierung vermieden werden.

Auf die Frage, was er vorhabe, wenn das Referendum nicht validiert wird, aber die Mehrheit für seine Absetzung stimmt, antwortete Băsescu, dass er diese Möglichkeit augenblicklich nicht erörtern wolle, höchstens am 30. Juli. Er glaube jedoch daran, dass die Rumänen – gemeint sind die Bürger – bessere Menschen sind als die Politiker. Zum gleichen Thema äußerte der stellvertretende Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Viorel Herbenciuc (PSD), dass die große Chance von Traian Băsescu darin bestehe, dass die vorgeschriebene Wahlbeteiligung nicht erreicht wird. Er selber rechne zwar damit, dass 55 Prozent der Wähler zum Referendum erscheinen werden, es gebe aber zu viele Unbekannte für eine Schätzung. Ende Juli sei kein günstiger Zeitpunkt für eine derartige Aktion.