Bukarest (ADZ) - Der Präsidentschaftsbewerber der Vierer-Koalition, Crin Antonescu, hat in einer Talkshow betont, im Fall seiner Wahl für die politischen Parteien kein „bequemes“ Staatsoberhaupt sein zu wollen. Zugleich verwies der frühere Liberalenchef darauf, dass Rumänien nach dieser „Präsidentenwahl-Epopöe“ zu Stabilität zurückfinden müsse. Bezüglich seines Wahlkampfteams sagte Antonescu, dass dieses im Großen und Ganzen bereits stehe und auch die Finanzmittel weitgehend vorhanden seien.
Den prorussischen Ultrarechten Călin Georgescu bezeichnete Antonescu als nach wie vor „gefährlichste“ Option für das Land. Als Person sei Georgescu für ihn zwar völlig uninteressant, jedoch würde er liebend gern eine Debatte mit diesem führen – sowohl über Wahlen als auch über Rumäniens Zukunft. Auch würde er gerne wissen wollen, ob aus Georgescus Sicht all jene Bürger, die ihn ablehnen bzw. nicht für ihn stimmen, ebenfalls zum vielgepriesenen „Volk“ gehören oder eher nicht, sagte der 65-Jährige dem Nachrichtensender Antena 3. Für Georgescus Anhänger äußerte Antonescu derweil Verständnis – abgesehen von der erheblichen Manipulation, der diese ausgesetzt seien, seien sowohl deren Frust als auch ihre Hoffnung auf Änderungen unbestreitbar. Mit diesen Menschen müsse geredet werden, der Dialog mit ihnen sei wesentlich, um ihnen klarzumachen, dass „die richtige Wahl“ eine andere sei.
Auf Noch-Präsident Klaus Johannis angesprochen, sagte Antonescu, dass dessen Kommunikation bezüglich der Gründe, die zur Annullierung der ersten Runde der Präsidentenwahl geführt hatten, viel zu wünschen übrig lasse – das durch sein Schweigen entstandene Kommunikationsvakuum sei nämlich prompt vom Georgescu-Lager ausgenutzt worden.