Bukarest (ADZ) – Der Chef der oppositionellen AUR und Präsidentschaftsbewerber des rechtspopulistischen Lagers, George Simion, will seine Partei offenbar komplett in den Dienst des aus dem Präsidentenrennen gezogenen prorussischen ultrarechten Ex-Kandidaten Călin Georgescu stellen: Er werde am 26. März „aus Anlass des Geburtstags von Herrn Georgescu“ einen Protest organisieren und hoffe, dass „recht viele Menschen daran teilnehmen“ – es sei schließlich „der Geburtstag eines Führers, der uns geeint hat“, sagte Simion dem Haussender der Rechtsextremisten, Realitatea Plus. Bei dem Protest scheint auch Russland mehr oder minder diskret mitmischen zu wollen – nach Angaben des moldauischen Nachrichtenportals deschide.md beabsichtigen die kremlnahen moldauischen Sozialisten nämlich, zur Unterstützung eigene Protestler nach Bukarest zu schicken.
Vor kaum zwei Wochen bzw. nach den Ausschreitungen einiger hundert aggressiver Georgescu-Anhänger vor dem Sitz des Zentralen Wahlbüros (BEC) hatte der AUR-Chef noch behauptet, zu keinen weiteren Protesten aufrufen zu wollen, da die Menschen zu wütend seien und er sich daher außerstande sehe, gewaltlose Demos zu organisieren. Inzwischen scheint Simion jedoch umgedacht zu haben, sodass die Straßenproteste des ultrarechten Lagers aller Wahrscheinlichkeit nach bis zur Präsidentenwahl vom 4. Mai unvermindert weitergehen dürften.
Dem AUR-Chef zufolge soll der für den 26. März geplante Protest vor dem Sitz der Ständigen Wahlbehörde AEP starten, wo man auf der Abberufung ihres neuen kommissarischen Chefs, Zsombor Vajda, bestehen wolle – dieser habe nämlich im Rahmen des Zulassungsverfahrens der Präsidentschaftsbewerbungen „als einziger gegen die AUR- und POT-Kandidaten gestimmt“, so Simion.