Bukarest (ADZ) - Dem für kommenden Montag angesagten Generalstreik in rumänischen Schulen – und möglicherweise auch an Universitäten – steht wohl nichts mehr im Weg. Nach Gesprächen mit Premierminister Nicolae Ciucă am Mittwoch verkündeten die Dachgewerkschaften der Lehrkräfte, dass „kein Grund vorliege, diese extreme Protestform aufzugeben“. Der Regierungschef erklärte lediglich, dass es gute Diskussionen gewesen seien und die Bildung Vorrang habe.
Rückendeckung erhielten die Lehrkräfte inzwischen von höchster Stelle: Aus Reykjavik, wo er am Gipfel des Europarats teilnahm, zeigte Präsident Klaus Johannis Verständnis für die Lohnforderungen der Gewerkschaften. Lehrer müssten ihrem wirklichen Stellenwert entsprechend bezahlt werden, sagte der Präsident. Er werde darauf bestehen, dass das Arbeitsministerium „etwas schneller“ an der Vorlage für ein Lohngesetz arbeitet – dort, und nicht in den neuen Bildungsgesetzen werde die Besoldung der Lehrer geregelt.
Der Appetit auf Streik im Lehrwesen steckt mittlerweile auch andere Branchen an. Ein Dachverband im Gesundheitswesen sammelt bereits Unterschriften für einen Generalstreik am 1. Juli.