Bukarest (ADZ) - Nach dem kläglichen Scheitern des Pipeline-Projekts Nabucco muss Rumänien wohl oder übel seine Energiepolitik überdenken. Diese soll nun „anhand der eigenen Ressourcen neu definiert“ werden – und zwar ohne irgendwelchen Segen von auswärts abzuwarten, erklärte Staatschef Băsescu nach Abschluss des jüngsten EU-Gipfels. Er habe den Europäischen Rat bereits in diesem Sinne unterrichtet, seiner Meinung nach habe Rumänien vermehrt auf die Exploration der eigenen Erd- und Schiefergas- sowie Ölvorkommen zu setzen und schnellstmöglich zu deren Förderung überzugehen, so der Präsident in Brüssel auf einer Pressekonferenz.
Bezüglich des letzte Woche gescheiterten europäischen Vorzeigeprojekts „Nabucco“ sagte Băsescu, gegenüber den EU-Staats- und Regierungschefs „bedauert“ zu haben, dass im Wettstreit um das aserbaidschanische Gas letztlich jenes Projekt gesiegt habe, „zu dessen Hauptaktionären zwei Unternehmen außerhalb der EU gehören“. Das Energiereferat des Wirtschaftsministeriums verlautete seinerseits, bereits an einer „komplexen Analyse“ der Energieversorgung auf Landes- und regionaler Ebene zu arbeiten sowie „Möglichkeiten zur Entwicklung des südlichen Gaskorridors“ zu eruieren. Die Aufmerksamkeit der Behörde gelte zudem vermehrt der geplanten AGRI-Pipeline, den Gasvorkommen im Schwarzen Meer und der Exploration von Schiefergasvorkommen.