Bukarest (ADZ) - Die Mitarbeiter der staatlichen Krankenkasse CNAS haben am Donnerstag landesweite „unbefristete Proteste“ losgetreten, die offenbar auch Streiks voraussetzen. Wie der Gewerkschaftsdachverband BNS mitteilte, beteiligen sich bis zu 90 Prozent der CNAS-Beschäftigten an den geplanten Protest- und Streikaktionen – die Tätigkeit der staatlichen Krankenkasse und Gesundheitsämter im Land werde daher zweifelsfrei „erheblich beeinträchtigt“. Dem Gewerkschaftsblock zufolge fordern die CNAS-Mitarbeiter erhebliche Lohnerhöhungen, da „ihre Bezüge seit 2018 nicht mehr angehoben worden sind“.
In einer ersten Reaktion legte Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) sowohl der Leitung der Krankenkasse als auch deren Beschäftigen Bedachtheit und Verhandlungen bis zu einer Lösungsfindung ans Herz und hob hervor, dass die Behörde „wesentlich“ für die Finanzierung der Krankenhäuser sowie Kostenerstattung der von den Versicherten bezogenen Arzneimitteln an die Apotheken ist. Ein Aussetzen dieser Dienstleistungen, insbesondere der medizinischen Dienstleistungen, sei auf jeden Fall „inakzeptabel“, so Rafila. Der Ressortminister betonte, dass die staatliche Krankenkasse über das „größte Budget“ im Land verfügt – dieses sei immerhin „um ein Vielfaches höher als jenes des Gesundheitsministeriums“, da die Behörde für die nationalen Gesundheitsprogramme, die Dienstleistungen der Krankenhäuser sowie die Arzneimittel-Kostenerstattungen aufkomme. Doch müsse auch nachvollzogen werden, dass die Gesamthöhe der geleisteten Beiträge für die staatliche Krankenkasse ein Problem an sich darstelle, da „bloß 5 Millionen Menschen ihre Beitragssätze entrichten, jedoch 19 Millionen Bürger medizinische Dienstleitungen“ beanspruchen würden, so Rafila.