Bukarest (ADZ) - NATO-Soldaten aus Frankreich klagen über schlechte Bedingungen auf dem Stützpunkt Großschenk/Cincu in Rumänien. Darüber berichtet die Plattform Mediapart.fr.
Die Journalistin Justine Brabant behauptet bei Twitter, dass beim Besuch des Verteidigungsminister Sebastien Lecornu am vergangenen Donnerstag nur einige Soldaten mit ihm sprechen durften – wohl um ihn von ihrem Missmut zu verschonen. Denn nach fotografisch belegten Aussagen der Soldaten sei der Stützpunkt voller Müll, Mäuse und streunender Hunde. Auch die Verpflegung lasse viel zu wünschen übrig: Ein Omelett und ein Brot vom Vortag, eine Suppe und ein paar Tomatenstücke. „Ich habe Hunger, ich friere, ich bin müde“, soll laut Brabant ein Soldat der Mission Aigle per WhatsApp-Nachricht an einen Verwandten die Lage beschrieben haben.
Der französische Generalstab stellte auf Anfrage der Publikation eine schrittweise Verbesserung der Situation in Aussicht. So sei geplant, das Stromversorgungssystem zu erneuern und die Qualität und Menge der Mahlzeiten zu verbessern. Auch neue Toiletten seien bestellt worden. Im Anschluss an den Artikel von Mediapart haben Abgeordnete der Partei La France Insoumise ankündigt, sich an den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Nationalversammlung in Paris zu wenden, schrieb Brabant.
Auch das Verteidigungsministerium in Bukarest reagierte: Nach NATO-Verfahren habe die französische Seite die Verantwortung für die Unterbringung und Verpflegung der Truppen sowie für die Versorgung mit Trinkwasser und Strom und für die Abfallwirtschaft auf dem Stützpunkt Cincu übernommen. Als Gastgeberland habe Rumänien andererseits sämtlichen, von den Vertretern Frankreichs gestellten Anträgen stattgegeben und werde auch weiterhin unterstützend zur Seite stehen.