Bukarest (ADZ) - Für Regierungschef Victor Ponta beginnt das neue Jahr mit einer Hiobsbotschaft: Nachdem Rumänien 2013 sowieso hohe Schulden abzustottern hat, muss die Regierung zu allem Unglück im laufenden Jahr nun auch noch mit über einer Milliarde Lei weniger auskommen – das Nationale Statistikamt vermeldete letzte Tage nämlich eine Verringerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2011.
War die Statistikbehörde in ihren Schätzungen von März 2012 noch von einem Vorjahres-BIP von 578,5 Milliarden Lei ausgegangen, so bezifferte sie das BIP des Vorjahres zu Jahresende überraschenderweise auf 556,7 Milliarden Lei – und damit um 22 Milliarden Lei weniger als erwartet. Entsprechend müssen nun sämtliche Daten betreffend das BIP 2011, 2012 und 2013 neu berechnet werden, desgleichen auch die Defizite. Nicht wenige Analysten sind der Meinung, dass damit die Defizitziele verfehlt werden könnten.
Entsprechend erbost gab sich Regierungschef Ponta, der der Leitung des Statistikamts „gravierende Fehler“ vorwarf und am Freitag schließlich den bisherigen Behördenchef, Vergil Voineagu, freistellte. Es sei unannehmbar, dass das Statistikamt Fehler „nach zwei Jahren“ erkenne – die Haushaltsausgaben müssten nun entsprechend um eine Milliarde Lei gekürzt werden, so Ponta am Wochenende.
Zum neuen Behördenchef ernannte Ponta die dem Ungarnverband nahestehende Revisorin Beatrix Gered.