Bukarest (ADZ) – Rumänien könnte sieben Jahre brauchen, um das Haushaltsdefizit auf das von der Europäischen Union vorgeschriebene Niveau von drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken. Das sagte Finanzminister Marcel Boloș dem Wirtschaftsnachrichtenportal Bloomberg. In ihrem Streben nach Ausgabenkürzungen treffe die Regierung auf Widerstand der Öffentlichkeit, legte Boloș nach: Einsparungen seien ein heikles Thema im Wahljahr. Es sei Boloș zufolge eine sehr schwierige Herausforderung, das Haushaltsdefizit um jährlich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu reduzieren und deshalb eher wahrscheinlich, dass Rumänien den vollen siebenjährigen Fiskalrahmen ausschöpfen müsse, um das Defizit von heute fünf Prozent auf die verlangten drei Prozent abzubauen. Doch selbst diese Dauer hänge maßgeblich davon ab, ob Ratingagenturen die im Wahljahr beschlossenen Ausgaben – zum Beispiel die Anhebung der Renten in zwei Schritten – als nachhaltig bewerten und mögliche Herabstufungen verschieben. Die Ratingagenturen, die weniger kulant seien als die EU, haben ihn übrigens vor der Gefahr höherer Ausgaben im Wahljahr schon gewarnt, sagte der Finanzminister.