Bukarest (ADZ) – Der „Boxgala Bute“-Prozess gegen die frühere Entwicklungs- und Tourismusministerin Elena Udrea (PMP, davor PDL) ist am Mittwoch beim Obersten Gericht (OG) in die letzte Phase gegangen: In ihrem Schlussplädoyer forderte die Anklage angesichts der zahlreichen Udrea zur Last gelegten Korruptionsdelikte ein sich an der Höchststrafe (20 Jahre Freiheitsentzug) orientierendes Strafmaß, während die Verteidiger der Politikerin, die auf unschuldig plädiert, auf Freispruch bestanden. Im Prozess geht es um die 2011 gestiegene Boxgala des rumänisch-kanadischen Profiboxers Lucian Bute, ehemaliger IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht, die der heimische Boxverband und sein damaliger Präsident Rudel Obreja ausgerichtet und das von Udrea geleitete Entwicklungsministerium promotet hatte.
Die Ex-Ministerin steht wegen Amtsmissbrauchs, Bestechlichkeit sowie Falschangaben in Ressortunterlagen, um für das Sport-event mit EU-Geldern werben zu können, vor Gericht, mitangeklagt in der Causa sind zudem der damalige Wirtschaftsminister Ion Ariton, Ex-Boxverbandspräsident Rudel Obreja sowie weitere fünf Personen. Den vor dem OG-Sitz anwesenden Reportern sagte Udrea, dass sie „guten Mutes“ sei und nach wie vor einen Freispruch erwarte – sie glaube nicht, dass jemand wegen „verleumderischer und durch nichts erwiesener Anschuldigungen“ verurteilt werden könne.