Boykottrufe und nationalistische Töne

Herbe Schengen-Enttäuschung auf breiter Ebene

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Bukarest (ADZ) – Das Veto Österreichs gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens hat hierzulande auf breiter Ebene furiose Reaktionen ausgelöst. Europaparlamentarier Rareș Bogdan (PNL) rief in einem TV-Interview am Donnerstagabend offen zum Boykott gegen österreichische Firmen und Banken auf: „Bürger und staatliche Unternehmen“ sollten entsprechende Konten „schnellstens aufzulösen“. Auch Ex-Premierminister Mihai Tudose (PSD) wolle sein Konto bei einer österreichischen Bank kündigen und Tourismusminister Daniel Cadariu (PNL) erklärte, man könne „nicht nur in Österreich“ Skifahren.

Die Enttäuschung gießt auch Wasser auf die Mühlen der Nationalisten: George Simion (AUR) kündigte eine Demonstration vor der österreichischen Botschaft an und fordert „die Bestrafung“ österreichischer Energiefirmen. Ein Geschäftsmann und AUR-Vetrreter in Bistritz-Nassod brüstete sich damit, Produkte aus Österreich aus seinen Läden zu entfernt zu haben und rief auf, es ihm gleichzutun. Für einen „Totalboykott“ österreichischer Firmen hatte sich auch der Sportclub CSU Craiova ausgesprochen, das traditionelle Sommertraining des Erstligisten in Österreich soll in ein anderes Land verlegt werden.