Bukarest (ADZ) – Präsident Klaus Johannis hat auf Twitter die „volle Unterstützung“ für die EU-Integration der Ukraine sowie der Republik Moldau und Georgiens ausgedrückt – diese Partner der EU gehörten zur europäischen Familie und Rumänien werde alles tun, um dies zu verwirklichen. Außenminister Bogdan Aurescu sagte dem Sender France 24, dass der Beitritt selbst ein langer Prozess sei und viele Reformen von den Kandidatenstaaten erfordere. Rumänien sei jedoch entschlossen, dabei Hilfe zu leisten.
Als Staatschefs von acht mittel- und osteuropäischen EU-Ländern zuvor in einem Schreiben erklärten, dass die Ukraine eine sofortige Beitrittsperspektive verdiene, war Rumänien jedoch nicht darunter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte im Kontext des russischen Angriffs auf sein Land einen Antrag zur „unverzüglichen“ Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union auf der Grundlage eines Schnellverfahrens; nach einem emotionalen Aufruf an das Europäische Parlament verabschiedete das Gremium eine Resolution zur Eröffnung der Beitrittsperspektive.
Der rumänische Europaabgeordnete Siegfried Mureșan (PNL/EVP) fordert jedoch den gleichen Umgang mit der Republik Moldau: „Eröffnen wir der Ukraine eine klare Beitrittsperspektive zur Union, müssen wir sie auch für die Moldau eröffnen“, so Mureșan. Die Moldau habe sich mit den EU-Mitgliedern bei der Unterstützung der Kriegsopfer aus der Ukraine abgestimmt und habe wie ein europäisches Land nach europäischen Werten und Grundsätzen gehandelt. Zudem setze die proeuropäische Mehrheit in Chișinău Reformen um und strebe eine stärkere Annäherung an die EU an. Auch Mureșan, der die Moldau-Delegation des EP leitet, räumte allerdings ein, dass beide Länder bis zu einer Mitgliedschaft noch viel zu tun haben.