Bukarest (ADZ) - Das Bukarester Berufungsgericht hat am Dienstag die erstinstanzliche Bankrotterklärung des hauptstädtischen Fernwärmeversorgers RADET aufrechterhalten – das Unternehmen, das den Bukarester Wärmekraftwerken ELCEN mehr als 3,83 Milliarden Lei schuldet, ist und bleibt folglich pleite. Schuld an der RADET-Pleite ist die Stadt Bukarest, da die Behörde unter Leitung ihrer Oberbürgermeister Sorin Oprescu und Gabriela Firea Pandele (PSD) auf teilsubventionierte Fernwärme- und Warmwasserpreise gesetzt hatte, die Subvention gegenüber RADET und ELCEN jedoch kaum beglich, sodass beide Unternehmen tief in die roten Zahlen rutschten.
Oberbürgermeisterin Firea beeilte sich am Dienstag, den rund 1,2 Millionen hauptstädischen RADET-Endkunden zu versichern, dass sie über den Winter trotzdem nicht ohne Fernwärme und Warmwasser bleiben würden. Der Insolvenzverwalter der Wärmekraftwerke ELCEN, Claudiu Crețu, sagte, dass Fireas Behörde offenbar plant, die Fernwärmeversorgung der Hauptstadt dem neugegründeten städtischen Unternehmen Termoelectrica zu übertragen. Allerdings fehlen diesem zurzeit die nötigen Zulassungen, Lizenzen und Verträge, zudem ist dessen Rechtsstatus unklar, da das Berufungsgericht Bukarest alle neuen städtischen Unternehmen für unrechtmäßig gegründet befunden hatte. ELCEN stellte außerdem klar, fortan der Stadt Bukarest Fernwärme nur noch gegen Vorabzahlung liefern zu wollen.
Die Behörden müssen nun binnen kürzester Zeit Lösungen finden. Regierungschef Ludovic Orban (PNL) teilte mit, Wirtschaftsminister Virgil Popescu beauftragt zu haben, mit der Oberbürgermeisterin und ELCEN-Insolvenzverwaltung umgehend über Lösungen zu beraten, um die Fernwärme- und Warmwasserversorgung der Haupt-stadteinwohner zu gewährleisten.