Ciolacu will die USR nun doch in der Regierungskoalition

USR-Chefin Lasconi: „Nicht mit ihm als Regierungschef“

Bukarest (ADZ) - Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) will die oppositionelle Reformpartei USR überraschenderweise nun doch noch ins Regierungsboot hieven – er wolle Parteichefin Elena Lasconi schon kommende Tage zu einem Gespräch bitten und ihr die einschlägige Einladung unterbreiten, sagte der Regierungschef gleich nachdem der Misstrauensantrag des rechtspopulistischen Lagers gegen ihn und sein Kabinett im Parlament zum Teil auch dank der USR gescheitert war, da deren Fraktionen gegen den Sturz der Koalitionsregierung gestimmt hatten. Es gelte, „Dünkel und alles, was uns trennt“, beiseite zu lassen und eine Koalition aller proeuropäischen Kräfte aufzustellen, so Ciolacu. 

Allerdings stellte der Premierminister der USR dabei durch die Blume auch eine Bedingung für die Regierungsbeteiligung: Es wäre ein „Zeichen der Einheit“, wenn die USR im Gegenzug den gemeinsamen Präsidentschaftsanwärter der Koalition, Crin Antonescu, unterstützen und mit anderen Worten von ihrem eigenen Kandidaten absehen würde, so Ciolacus Wink mit dem Zaunpfahl.

USR-Chefin und -Präsidentschaftsbewerberin Lasconi erteilte Ciolacu daraufhin prompt eine Abfuhr: Zwar wünsche sich die USR durchaus, an der Regierung beteiligt zu werden, und schließe entsprechend keineswegs aus, künftig gemeinsam mit der PNL, PSD und dem UDMR einer Koalition anzugehören, jedoch „erst nach der Präsidentenwahl vom Mai und nicht mit Herrn Ciolacu als Regierungschef“ – schließlich sei er derjenige gewesen, der die USR noch vor gar nicht allzu langer Zeit nicht in der Koalition haben wollte, sagte Lasconi. Die überraschende Einladung des Regierungschefs bezeichnete die USR-Chefin entsprechend als „unseriös“, zumal sie von jemandem komme, „dessen politisches Kapital restlos aufgebraucht ist“.