Bukarest (ADZ) – Liberalenchef Florin Cîțu hat am Mittwoch nach einem Vorsondierungsgespräch mit der USR-Spitze bekannt gegeben, „gute Chancen“ für eine Neuauflage der Anfang September geplatzten bürgerlichen Koalition zu sehen. Das Treffen habe sich zu einer Art „Gruppentherapie“ entwickelt, erörtert worden seien dabei sowohl „Prinzipien“ als auch die Notwendigkeit eines „detaillierteren Koalitionsvertrags“. Man sei sich grundsätzlich einig gewesen, dass eine „neue Koalitionsregierung unter einem liberalen Regierungschef“ angestrebt werden sollte; Personalien seien nicht erörtert worden, so der abgewählte Premier. Unbestätigten Medienberichten zufolge, die sich auf liberale Insider berufen, soll indes das Gegenteil der Fall gewesen sein: Cîțu soll im Gespräch mit der USR abermals Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs angemeldet haben, bei der von ihm hinausgeekelten Reformpartei in diesem Punkt jedoch auf Granit gestoßen sein.
Seinerseits teilte USR-Chef Dacian Cioloș mit, dass seine Partei eine Neuauflage der bürgerlichen Koalition von einem klaren „Reform-Kalender“ und einem Maßnahmenpaket zur Krisenbekämpfung in den Bereichen Gesundheit und Energie abhängig mache, damit künftig Unstimmigkeiten wie jene, die zum Bruch der Koalition geführt hatten, vermieden werden könnten. Da das Unterhändler-Team der PNL im Laufe des Donnerstags auch mit der PSD-Spitze zusammentreffen wolle, räume man den Liberalen bis am Abend Zeit ein, um zu entscheiden, ob sie mit der PSD oder der USR weitermachen wollen, sagte Cioloș. Der Europaabgeordnete fügte hinzu, dass die USR Sondierungen mit der PSD ausschließt – für sie komme bloß eine Neuauflage der bürgerlichen Koalition oder der Gang in die Opposition in Frage.