Bukarest (ADZ) - Im Oktober jährte sich die verheerende Brandkatastrophe im Club „Colectiv“ zum vierten Mal, am Montag wurde der Prozess in Bukarest abgeschlossen: Mit zwölf Jahren und acht Monaten erhielt die Geschäftsführerin der Feuerwerksfirma die höchste Haftstrafe, die Pyrotechniker wurden zu zehn bzw. neun Jahren und acht Monaten verurteilt. Der Besitzer dieser Firma erhielt dreieinhalb Jahre, die Besitzer des Clubs je elf Jahre und acht Monate. Auch die Verantwortung auf politischer Ebene wurde vom Gericht als bewiesen erachtet: Der damalige Bezirksbürgermeister erhielt eine Haftstrafe von über acht Jahren wegen Amtsmissbrauchs, drei Rathausbeamte wurden zu drei, sieben und acht Jahren verurteilt. Die beiden Feuerwehrleute, die über die Sicherheitsmängel hinweggesehen hatten, gehen für über neun Jahre ins Gefängnis.
Die Verurteilten müssen darüber hinaus für Transport- und Behandlungskosten in der Höhe von 8.180.000 Euro aufkommen sowie für Schmerzensgelder und Entschädigungen für die Opfer und Hinterbliebenen, diese erhalten insgesamt über 42 Millionen Euro.
Einer der Clubbesitzer kündigte an, seine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung anzufechten: Es wären nicht alle Beweise berücksichtigt worden, außerdem seien sie als Besitzer nicht für Errichtung, Genehmigung und Kontrolle des Gebäudes zuständig. Als zu mild dagegen sieht einer der Überlebenden das Urteil an, er plädiert für eine Verschärfung des Strafrechts in Bezug auf Amtsmissbrauch. Die Toten könne kein Gericht zurückbringen, so ein weiteres Opfer, aber es besteht die Hoffnung, dass das Urteil zukünftige Katastrophen dieser Art verhindern könne. Gegen die gefällten Urteile kann Berufung eingelegt werden.