Bukarest (ADZ) – Die Koalitionsregierung will die geltenden Regeln für die Abriegelung von Ortschaften ändern, da diese schon seit Monaten in der Kritik stehen. Nachdem bisher vor allem der Corona-Inzidenzwert (von über 6) ausschlaggebend für die Abriegelung einer Ortschaft war, soll künftig anhand eines Sets von Indikatoren entschieden werden, ob eine Ortschaft zum Sperrgebiet erklärt wird oder nicht, teilte die Staatssekretärin im Gesundministerium, Andrea Moldovan, am Montag mit.
Nach Angaben der bekannten Kronstädter Epidemiologin sollen künftig sechs „technische Indikatoren“ zum Tragen kommen – neben dem Inzidenzwert auch „Evolution und Trend vor Ort, Testkapazität, Auslastung der lokalen Corona-Krankenhäuser und Intensivstationen, Infektionscluster“ in der Stadt oder Ortschaft und andere. Die genauen Indikatoren würden voraussichtlich am Dienstag festgelegt, sagte die Staatssekretärin der Presse nach einem Treffen mit etlichen Gesundheits-, Verwaltungs- und Statistikbehörden. Moldovan erläuterte, dass allein der Inzidenzwert viel zu wenig Aufschluss bietet – Ortschaften, die wenig bis gar nicht testen, würden dementsprechend einen niedrigen Inzidenzwert aufweisen, blieben im „grünen“ Bereich und daher von Abriegelungen verschont, während Städte, die viel testen, unvermeidlich auch höhere Fallzahlen aufweisen, was letzten Endes Abriegelungen nach sich ziehe, so die Ärztin.
Die Corona-Epidemie sei „dynamisch“, das Virus erfahre dermaßen viele Mutationen, dass unabdingbar auch „die Daten, auf die wir bauen, ein periodisches Update benötigen“. Man wolle auf jene Indikatoren setzen, die das „realitätsnaheste Bild“ bieten, erläuterte die Staatssekretärin, die hinzufügte, dass die Corona-Tests landesweit zwingend hochgefahren werden müssen.