Bukarest (ADZ) - Der Krisenstab der Regierung hat am Mittwoch mehrere Szenarien betreffend eine Verbreitung des neuartigen Coronavirus hierzulande durchgespielt und für jedes Szenario Vorkehrungen zur Eindämmung der Infektionen sowie zum Schutz der Bevölkerung beschlossen.
Wie der Chef der Katastrophenschutzbehörde, Staatssekretär Raed Arafat, erläuterte, spielte der Krisenstab insgesamt vier Szenarien durch: Im ersten werde von bis zu 25 SARS-CoV-2-Fällen im Land ausgegangen, im zweiten von zwischen 25 und 100 Fällen, im dritten von zwischen 100 und 2000 und im vierten von mehr als 2000 Infektionsfällen, so Arafat. Das bedeute keineswegs, dass die Behörden inzwischen von einem erheblichen Anstieg der Coronavirus-Infektionen im Land ausgehen würden, sondern lediglich, dass man „vorbereitet sein“ und Maßnahmenpläne „für alle möglichen Entwicklungen“ parat haben müsse, stellte Arafat klar.
Die Zahl der COVID19-Infektionen ist hierzulande indes auf sechs angestiegen, nachdem am Mittwoch zwei weitere Patienten positiv getestet wurden. Es handelt sich um einen 16-Jährigen aus Temeswar, dessen Onkel bereits am Vortag positiv getestet worden war und der nun ebenfalls in einem lokalen Krankenhaus unter medizinischer Beobachtung ist, sowie um einen 71-jährigen Mann aus Suceava, der aus Italien zurückgekehrt war, wo er sich einer Krebsbehandlung unterzogen hatte.
Da die Hälfte der COVID19-Patienten im Land bis dato aus Temeswar ist, verfielen am Mittwoch viele Medien erneut in Panikmache bzw. unkten über eine drohende Lahmlegung der Stadt. Staatssekretär Arafat dementierte dieses Gerücht ebenso umgehend wie entschieden: Weder sei eine Absperrung der Stadt von der Außenwelt nötig noch eine derartige Maßnahme je in Erwägung gezogen worden, so Arafat.