Bukarest (ADZ) - Der Abend der Aussprache: Bei der TV-Auseinandersetzung der wichtigsten Bewerber klafften in der Reihe der Kandidaten am Montag zwei prominente Lücken – die Rednerpulte von Premierminister Marcel Ciolacu und PNL-Chef Nicolae Ciucă blieben leer. Der Einladung zur Debatte, die vom Sender Digi 24 und der Klausenburger Universität Babeș-Bolyai eine knappe Woche vor dem ersten Durchgang der Präsidialwahlen ausgerichtet wurde, folgten USR-Frontfrau Elena Lasconi, UDMR-Chef Kelemen Hunor, der parteilose Ex-NATO-Nummer-Zwei Mircea Geoană, der frühere Präsidialberater Cristian Diaconescu, AUR-Chef George Simion und Polit-Urgestein Ludovic Orban. Letzterer lieferte auch die größte Überraschung, als er gleich zum Auftakt seinen Rückzug aus dem Präsidialrennen und – weniger überraschend – die Unterstützung für die USR-Kandidatin Lasconi ankündigte. Ansonsten brachte die TV-Debatte eher wenig Neues. Geoană punktete mit Insiderwissen aus dem NATO-Verteidigungsalltag und stellte Lasconi als diesbezüglich unbewanderte Kanditin bloß, während sie mit seiner Vergangenheit bei den Sozialdemokraten konterte und – mit einem Verweis auf seinen Vater, einem General in der kommunistischen Nomenklatura – durchaus persönlich wurde. Der im Umgang mit Gegnern eher ruppige EU-Skeptiker Simion zeigte sich immerhin eher zahm, griff dabei aber unermüdlich die abwesenden Ciucă und Ciolacu an. Diese gaben sich dafür von der staatsmännischen Seite in Einzelinterviews bei Antena 3 CNN. Ciolacu berichtete aus Brüssel über den Austausch mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, wurde aber recht nervös, als der Moderator ihn auf die Affäre Nordis ansprach. Ciucă hingegen versuchte zu erklären, dass er mit wichtigen Verhandlungen voll beschäftigt sei und mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Wien über Schengen diskutierte.