Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Debatte über die zweite Haftstrafe des Ex-Premiers Adrian Năstase geht weiter. Năstase schreibt auf seinem Blog, dass er die Schuld an seiner erneuten Verurteilung nicht allein Băsescu zuschieben könne. Es handle sich viel eher um die Mechanismen, die Băsescu geschaffen hat, um die Spitzen der Justiz zu kontrollieren. Die gegenwärtige Regierungskoalition sei dagegen nicht wirksam vorgegangen: „Das Böse kann nicht nur durch Aktion, sondern auch durch Untätigkeit geschaffen werden.“
Darauf hat der Ehrenvorsitzende der PSD, Ion Iliescu, als erster reagiert. Er erklärte auf RFI, dass Năstase zu Unrecht zu einem Symbol der Korruption in Rumänien geworden sei. Zwar habe sich jeder für seine Taten zu verantworten, es sei jedoch ungerecht, was in diesem Fall geschehen sei. Die Angelegenheit werde durch ihre Wiederholung „ärgerlich“, sowohl für den Betroffenen als auch für die allgemeine Stimmung. Sie würde auch das Vertrauen in die Institutionen untergraben. Auf die Frage, ob er glaube, dass Adrian Năstase ein „politisch Verurteilter“ sei, antwortete Iliescu: „Ich glaube nicht. Es besteht jedoch ein Zusammenhang zwischen den politischen Faktoren und der Justiz.“ Năstase sei der beste Premierminister gewesen, effizient in der Leitung und Organisation. Man müsse die Dinge also gegeneinander abwägen und maßvoll beurteilen.