Bukarest (ADZ) - Paukenschlag auf der heimischen Politbühne, nachdem die Direktion zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) am Montag verlautete, Strafermittlungen gegen den amtierenden Wirtschaftsminister Varujan Vosganian (PNL) und dessen Vorgänger Adriean Videanu (PDL) einleiten zu wollen. Laut DIICOT stehen die beiden im Verdacht des „Komplotts und der Untergrabung der Volkswirtschaft“: Vosganian soll als Wirtschaftsminister der Regierung Tăriceanu die Unternehmensgruppe „Interagro“ des umstrittenen Milliardärs Ioan Niculae begünstigt bzw. ihr „Präferenzpreise“ seitens des Gasverteilers Romgaz ermöglicht haben.
Ab 2008 habe dies dann auch sein Nachfolger Videanu getan; der Verlust des Staatsunternehmens belaufe sich auf insgesamt 130 Millionen Euro, teilte die DIICOT mit. Behördenleiterin Alina Bica suchte beim Generalstaatsanwalt des Landes formell um Einleitung der Strafermittlungen gegen die beiden Politiker an. Der Generalstaatsanwalt muss nun seinerseits bei Senat und Präsidentschaft darum ansuchen – beim Oberhaus, weil Vosganian auch Senator ist, und bei der Präsidentschaft, weil Videanu ehemaliger Minister ohne aktuelle Ämter oder Würden ist. Videanu ersuchte am späten Montagabend um die unverzügliche Einleitung der Ermittlungen, während Vosganian als Erstes mitteilte, als Minister keineswegs zurücktreten zu wollen.