Bukarest (Mediafax/ADZ) - Das Kontrollgremium des Innenministeriums hat der Zentralbehörde der Rumänischen Polizei (IGPR) die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen insgesamt achtzehn Polizeibeamte, davon zehn in leitenden Positionen, nahegelegt. Diese Empfehlung folgt auf die Untersuchungen im Zuge des Pädophilie-Skandals im Januar: Der Polizist Eugen Stan hatte sich zwei Bukarester Kindern im Aufzug ihres Wohnblocks sexuell genähert – Innenministerin Carmen Dan hatte vom damaligen Premier Mihai Tudose (PSD) die Entlassung von Polizeichef Bogdan Despescu gefordert.
Erst nach Tudoses Sturz musste dieser gehen. Auch Despescu soll nun, neben siebzehn weiteren Beamten, genauer unter die Lupe genommen werden. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Vertuschung – so sollen Stans Neigungen bereits bekannt gewesen sein. Im Zuge der Untersuchungen waren weitere Unregelmäßigkeiten ans Tageslicht gekommen: Entgegen seiner Aufgabenbeschreibung soll Stan als persönlicher Fahrer seines Vorgesetzten herangezogen worden sein, obwohl ihm diese Dienstleistung nicht zustand. Zudem habe Chefkommissar Rene Voicu bei der psychologischen Untersuchung Stans nachlässig gehandelt.