Bukarest (ADZ) – Die Anträge von leitenden Militärangehörigen, Polizeibeamten und Geheimdienstmitarbeitern auf umgehende Versetzung in den Ruhestand stapeln sich unvermindert weiter: Wie die Medien am Mittwoch berichteten, haben von insgesamt 16 lokalen Chefs der Grenzpolizei bis dato 15 eine vorzeitige Pensionierung beantragt – im aktiven Dienst verblieben ist zurzeit folglich ein einziger.
PSD- und Unterhauschef Liviu Dragnea kritisierte die nicht abnehmende Pensionierungswelle: Die Rentenantragsteller aus Armee und Innenministerium seien entweder „manipuliert“ oder „gleichgültig“ gegenüber der „militärischen Ehre“ – er frage sich, wo diese bliebe, so Dragnea. Die Sonderrenten würden schließlich nicht gekürzt, es würden lediglich „Justierungen“ in puncto künftiger Rentenanhebungen vorgenommen. Nach Angaben des PSD-Chefs wird das Rentensystem gegenwärtig durch die Vielzahl üppiger Sonderrenten, die die Regierung Ponta vornehmlich im Jahr 2015 im Parlament durchgeboxt hatte, bereits mit mehr als 6 Milliarden Lei belastet - wenn das so weitergehe, werde man „bald außerstande sein, die Altersbezüge der vier Millionen Rentner im Land zu begleichen“, warnte Dragnea.
Finanzminister Ionu] Mi{a hob seinerseits hervor, dass ein Eilerlass der Regierung bezüglich der Sonderrenten einzig auf die „Stützung“ des maroden Rentensystems abziele, das letztes Jahr immerhin bereits ein Defizit von 15,6 Milliarden Lei aufgewiesen hatte.
Regierungschef Mihai Tudose (PSD) stellte derweil in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Agerpres eine neuerliche Anhebung des Renteneintrittsalters in Aussicht – „so um ein-zwei Jahre“, erläuterte der Premierminister. Wann genau er besagte Erhöhung vornehmen könnte, sagte Tudose nicht, deutete jedoch an, dass er diesbezüglich keine Eile habe. Zurzeit liegt das gesetzliche Rentenalter bei 63 Jahren für Frauen und 65 für Männer.