Bukarest (ADZ) - PSD-Chef Liviu Dragnea hat am Wochenende eine Art Vorwahlkampftour durch mehrere Landkreise unternommen und dabei die Gelegenheit nicht versäumt, hart gegen Staatschef Klaus Johannis zu schießen.
So sagte der vorbestrafte PSD-Politiker, der sich allem Anschein nach trotz mieser Umfragewerte als Spitzenkandidat seiner Partei bei der im Spätherbst steigenden Präsidentschaftswahl aufstellen lassen will, am Samstag in Reschitza, dass „dieser Mensch unter keinen Umständen eine zweite Amtszeit erhalten darf“. Er frage sich, was „Johannis in den letzten vier Jahren getan“ habe, wobei ihm „keine einzige Geste oder Tat“ einfalle, mit der das Staatsoberhaupt „Rumänien oder den Rumänen geholfen“ habe, wetterte Dragnea, der in Reschitza teils mit Beifall seiner Anhänger, teils mit Buh-Rufen der lokalen Zivilgesellschaft begrüßt worden war.
Tags darauf legte der PSD-Chef in Târgu Jiu nach: Obwohl er das kaum für möglich gehalten habe, erweise sich Johannis letzten Endes als „noch toxischer“ als sein Amtsvorgänger Traian Băsescu – er hetze die Menschen zu Antiregierungsprotesten auf, diffamiere sein Land, desinformiere die europäischen Behörden und beschütze den „Parallelstaat“, so Dragneas neuerliche Tirade.
Auch die Opposition, insbesondere Victor Pontas Kleinpartei „Pro Romania“, bekam ihren Teil ab: So drohte Dragnea, sich ab sofort um letztere „kümmern“ zu wollen – er werde enthüllen, „wie viele Freimaurer und Securisten“ dort untergeschlüpft seien.
Ex-Premier Ponta konterte prompt: Dragnea führe sich „wie Hitler im Bunker“ oder „wie ein in die Enge getriebener Mafioso“ auf, der wisse, dass „die Uhr tickt und schon bald sowohl ein Urteil in seinem Berufungsverfahren als auch die Niederlage an den Wahlurnen“ anstehen.