Bukarest/Arad/Temeswar (ADZ) Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT und Antikorruptionsbehörde DNA haben am Dienstag gemeinsam zum Schlag gegen das organisierte Verbrechen ausgeholt und einen offenbar von früheren sowie aktuellen Beamten des Innenministeriums (MAI) gegründeten Schleuserring ausgehoben. Letzterer habe angesichts seiner Ausmaße und Vernetzungen eine „regelrechte Gefahr für die Landessicherheit“ dargestellt, da er es ausländischen Staatsangehörigen mit Radikalisierungspotenzial ermöglicht habe, auf rumänischem Staatsgebiet mit Arbeitsvisa einzureisen, teilte die DIICOT in einer Presseerklärung mit. Bis dato sollen laut Dezernenten insgesamt 1181 Personen vornehmlich aus Pakistan und Bangladesch, aber auch aus Sri Lanka, Indien, Nepal und dem Sudan hierzulande anhand unrechtmäßig ausgestellter Arbeitsvisa ein- und sodann zumeist in Zielländer aus dem Schengenraum weitergereist sein, ohne je Kontakt zu den Personalbeschaffungsunternehmen aufzunehmen, die sie nach Rumänien gebracht hatten. Dabei zahlten die Migranten pro Einreisevisum zwischen 500 bis 6000 Euro.
DIICOT und DNA nahmen am Dienstag knapp 70 Standort- und Hausdurchsuchungen in den Kreisen Arad, Temesch, Caraș-Severin, Bihor, Argeș, Sibiu sowie in Bukarest vor, visiert wurden dabei „mehr als 37 verdächtige rumänische sowie ausländische Staatsangehörige, 7 Firmengruppen sowie 31 Handelsgesellschaften mit Sitz in Caraș-Severin, Temesch und Arad“, so die DIICOT. Drahtzieher des Schleuserrings sollen ein ehemaliger, inzwischen verrenteter Beamter des Innenministeriums sowie ein Oberst a. D. sein, die mit aktiven MAI-Beamten sowie korrupten Angestellten der Einwanderungsbüros vor allem aus Caraș-Severin und Arad gemeinsame Sache gemacht hatten.