Hermannstadt (ADZ) - Die niedrige Absorptionsrate der EU-Mittel im laufenden Finanzrahmen war sicher das größte Hindernis dafür, dass Rumänien bei den Verhandlungen für den Haushalt des EU-Finanzrahmens 2014-2020 weniger als die erwarteten Mittel erhielt, erklärte Bürgermeister Klaus Johannis auf der wöchentlichen Pressekonferenz von Journalisten dazu befragt. Eine der Ursachen für die geringe Absorptionsrate sei die einheimische Bürokratie, meinte Hermannstadts Bürgermeister.
Was die EU-Mittel angeht sei es wie im Fall jedes Budgets, das von anderswo kommt: Die Erwartungen sind stets größer als die Verwirklichungen. Ein weiterer Minuspunkt Rumäniens sei, dass in Brüssel kein einheitlicher Standpunkt vertreten wird. Gäbe es eine Position, die alle Lobbyisten unterstützten, wäre die Wirkung eindeutig besser. Letztlich sei es dann auch gleichgültig, ob der Präsident oder der Premier das Land repräsentiert. Wenn Rumänien jedoch mit zwei oder mehreren Stimmen spricht, ist das ganz deutlich ein Nachteil, meinte Johannis.
Da es sich um eine Haushaltsfrage handelt und die Umsetzung von Projekten, sei es seiner Ansicht nach vorteilhafter, wenn jener das Land bei der EU vertritt, der die Vorhaben umsetzen muss, in diesem Fall der Premier. Ganz gleich jedoch wer dort auftritt sind es die parallelen Erörterungen, die einen negativen Einfluss ausüben.