Bukarest (ADZ) - Der russische Kremlkritiker und ehemalige Oligarch Michail Chodorkowski hat schockiert auf Enthüllungen des Journalisten-Netzwerks „The Organised Crime and Corruption Reporting Project“ reagiert, denenzufolge Rareș Mănescu, Ex-Wahlkampfleiter des parteifreien Präsidentschaftsbewerbers und früheren stellvertretenden NATO-Generalsekretärs Mircea Geoană, de facto Geschäftspartner eines russischen Kriegspropagandisten ist. Es sei „schockierend, dass die NATO derlei Details übersehen“ habe, die rumänischen Wähler wären indes gut beraten, sich diese vor Augen zu halten, wenn sie Ende kommenden Monats ihren künftigen Präsidenten wählen, schrieb Chodorkowski bei der Plattform X (vormals Twitter). Der Putin-Kritiker erinnerte zudem daran, dass Geoană 2009 klammheimlich nach Moskau gereist war und die Hintergründe dieses Besuchs bis heute ungeklärt sind.
Laut Enthüllungen oben erwähnten Journalisten-Netzwerks, dem auch das rumänische Portal Context.ro angehört, soll Rareș Mănescu – ein früherer liberaler Bezirksbürgermeister, der letztlich zur Kleinpartei Călin Popescu Tăriceanus übergelaufen war –, als Wahlkampfchef Geoanăs gemeinsam mit dem russischen Unternehmer Alexej Koslew, der unter dem Pseunonym Alex Kreptschinski allerdings auch als Kriegsblogger bekannt ist, eine Firma gegründet haben. Mănescu selbst ließ bis dato alle Fragen der Medien über seinen Geschäftspartner unbeantwortet und verlautete lediglich, vor etwa fünf Monaten als Wahlkampfleiter des Ex-NATO-Vizes zurückgetreten zu sein.
Geoană selbst, der am Donnerstag beim Zentralen Wahlbüro die nötigen Unterschriften für seine Präsidentschaftsbewerbung hinterlegte, beklagte derweil eine von Moskau aus gesteuerte Verleumdungskampagne gegen ihn.