Bukarest (ADZ) - Die Staatspräsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, hat angesichts der gravierenden Energieversorgungskrise ihres Landes den rumänischen Behörden am Dienstag ausdrücklich für die bisher gewährte Hilfe gedankt.
Ihr Land durchlebe zurzeit „tragische Zeiten“, doch lasse man sich „nicht erpressen“ und sei „bereit, den Preis für die Freiheit“ zu bezahlen, sagte Sandu im Beisein von Staatschef Klaus Johannis und Premier Nicolae Ciucă (PNL) in einer Rede vor dem rumänischen Parlament. Die moldauische Präsidentin hob hervor, dass die Energieversorgung ihres Landes zu einer „täglichen Herausforderung“ geworden ist, weswegen man nicht umhin könne, Hilfe seitens „der freien Welt“ zu erbitten.
Das Nachbarland ist in puncto Erdgasversorgung weitgehend vom russischen Energiekonzern Gazprom abhängig, der erst letzten Monat gedroht hatte, der Moldau wegen ausstehender Zahlungen den Gashahn völlig zuzudrehen. Davor hatte Gazprom seine Lieferungen an das Land bereits erheblich gedrosselt.
Fast zeitgleich kündigten die prorussischen Behörden der abtrünnigen Region Transnistrien an, die Stromlieferungen des Kraftwerks Ciugurdan, das bisher rund 70 Prozent des Stromsverbrauchs der Hauptstadt Chișinău gesichert hatte, auf 23 Prozent zu drosseln. Die moldauischen Behörden bezogen daraufhin zunächst Strom aus der kriegsgebeutelten Ukraine, doch sah sich letztere infolge der russischen Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur schon bald gezwungen, ihre Stromlieferungen ins Ausland einzustellen. Aktuell bezieht die Moldau Strom aus Rumänien – in diesem Sinn unterzeichnete der staatliche moldauische Energielieferer Energocom am Dienstag Verträge über weitere Stromlieferungen mit drei rumänischen Energieunternehmen.