Bukarest (ADZ) - Sonderermittler der Direktion für Organisiertes Verbrechen und Terrorismus (DIICOT) haben am Montag weite Teile des Vermögens von Ex-Wirtschaftsminister Adriean Videanu sichergestellt. Der Liberaldemokrat und sein liberaler Nachfolger Varujan Vosganian stehen derzeit bekanntlich im Verdacht der „Untergrabung der Volkswirtschaft“. Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Spitzenpolitiker die Unternehmensgruppe „Interagro“ des umstrittenen Agrar-Krösus und früheren Securitate-Spitzels Ioan Niculae jahrelang begünstigt bzw. ihr „Präferenzpreise“ seitens des Gasverteilers Romgaz ermöglicht haben; dem Staat sei dadurch ein Schaden von rund 126 Millionen Dollar entstanden.
Die DIICOT-Ermittler ließen fürs Erste Videanus Anwesen in Snagov, drei Appartements in Bukarest, eine Wohnung in Mamaia sowie Bankkonten bei zwei Handelsbanken sicherstellen, blockiert wurden weiters auch Dividenden und Anteile an mehreren Firmen. Der einflussreiche Politiker erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass seine derzeitige Lage „schon aus Image-Gründen gewiss keine leichte“ sei. Er wolle jedoch allen Vorladungen der DIICOT Folge leisten und seine Unschuld vor Gericht beweisen. Der liberale Senator und amtierende Minister Vosganian ersuchte indes seine Abgeordnetenkollegen, dem DIICOT-Ansuchen um die Einleitung der Strafverfolgung gegen ihn nicht stattzugeben.