Bukarest (ADZ) - Eine Delegation der Europäischen Kommission hat bei ihrem Rumänien-Besuch massiven Verzug bei der Umsetzung der Investitionsziele aus dem Wiederaufbau- und Resilienzplan (PNRR) festgestellt. Nach Berichten der Onlinezeitung Economedia habe Celine Gauer, die Leiterin der Brüsseler Task Force Aufbau und Resilienz, Eile angemahnt: Viele Projekte seien in Verspätung oder haben erst gar nicht richtig begonnen, wobei 29 Monate sehr wenig Zeit seien, um alles noch fertig zu kriegen. Die Mittel aus dem PNRR seien laut Gauer eine „völlig andere Geschichte“ als die Kohäsionsfonds: Was als Projekt bis 2026 nicht erreicht ist, werde auch nicht bezahlt.
Massive Schelte kassierte Rumänien auch für seine Finanzpolitik. Brüssel sei „sehr besorgt“ über die Haushaltslage. Das Defizit hätte bis dato korrigiert werden müssen, aber er stelle sich nun auf ein Defizit um die sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts ein, sagte der stellvertretende Leiter der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen, Declan Costello. Die Kombination von Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit sei eine Bedrohung für Rumänien, das mittelfristig einen glaubwürdigen Finanzplan brauche, so Costello laut Economedia.