Bukarest (ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA ermittelt in einem Mega-Verfahren gegen den früheren Chef der staatlichen Krankenkasse CNAS, Lucian Duţă, wegen des dringenden Verdachts auf „Bestechlichkeit in kontinuierlicher Form“. Der in Zeiten der PDL-Regierung amtierende Kassenchef soll zwischen 2010 und 2012 rekordverdächtige Schmiergelder in Höhe von 8,6 Millionen Euro kassiert haben. Die mutmaßlichen Bestechungen flossen nach Angaben der Korruptionsjäger im Zuge der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) – konkret soll sich Duţă die Vergabe der einschlägigen Aufträge für den Aufbau und die Wartung des nationalen integrierten Gesundheitssystems an zwei IT-Unternehmen gehörig versilbern haben lassen. Die Schmiergelder sollen ihm dabei teils in bar ausgehändigt, teils einem von ihm kontrollierten Unternehmen für fiktive Dienstleistungen überwiesen worden sein.
Duţă wurde am Dienstag zur DNA vorgeladen und über die gegen ihn bestehenden Verdachtspunkte in Kenntnis gesetzt. Der ermittelnde Staatsanwalt ordnete einige Präventivmaßnahmen – polizeiliche Meldeauflage, Ausreiseverbot – gegen den Ex-Krankenkassenchef an und legte dessen Kaution auf eine Million Euro bzw. 4,5 Millionen Lei fest. Duţă muss die Kaution nun binnen zehn Tagen hinterlegen, andernfalls drohen ihm härtere verfahrenssichernde Maßnahmen.