Bukarest (ADZ) - Der frühere Staatspräsident Traian Băsescu hat seinem Amtsnachfolger Klaus Johannis, dessen zweite und letzte Amtszeit bekanntlich im Dezember abläuft, ans Herz gelegt, den als Favoriten im Rennen um das Amt des NATO-Generalsekretärs geltenden scheidenden Regierungschef der Niederlande, Mark Rutte, um jeden Preis an der Spitze des Verteidigungsbündnisses zu verhindern. Ob Johannis dies als weiterer Anwärter auf den NATO-Topjob oder in seiner Eigenschaft als Rumäniens Staatsoberhaupt tue, sei eher nebensächlich, sagte Băsescu dem Nachrichtensender Digi 24. Rutte sei „eine Person, die Rumänien verachtet“ – das letzte, was unser Land im aktuellen geopolitischen Kontext brauche, sei jemand, der wiederholt unter Beweis gestellt habe, Rumänien gegenüber „feindselig gesinnt“ zu sein, so der Ex-Präsident. In puncto Johannis’ angeblicher Ambitionen auf einen Topjob auf EU-Ebene, die ihm die Medien beharrlich nachsagen, verwies Băsescu darauf, dass die wichtigsten EU-Ämter „bereits vergeben“ seien.
Auf die Befürchtungen über eine Ausweitung des russischen Angriffskriegs in der benachbarten Ukraine angesprochen, plädierte Băsescu für die umgehende Wiedereinführung der Wehrpflicht hierzulande. Putins Ziel sei es, bis zu den Donaumündungen vorzudringen, während das rumänische Heer zurzeit außerstande sei, im Fall einer Invasion knapp zwei Monate durchzuhalten, „bis die ersten NATO-Kräfte eintreffen, um uns zu helfen“.
Bezüglich seiner eigenen politischen Zukunft stellte der 72-Jährige klar, dass für ihn nach Ablauf seines Mandats als Europaabgeordneter „Endstation“ sei. Er habe inzwischen eine Stiftung ins Leben gerufen, die Schüler nach Brüssel bringe, um die EU-Institutionen kennenzulernen, und wolle sich ihr fortan widmen.