Bukarest (Mediafax/ADZ) - Im Januar hatten die Äußerungen des damaligen Premierministers Mihai Tudose (PSD) für Aufsehen gesorgt: Sobald auf öffentlichen Gebäuden im Szeklerland die Flaggen der ungarischsprachigen Minderheit flattern, würden auch „alle anderen daneben flattern“. Weithin wurde dies als Drohung aufgefasst; Kritiker interpretierten dies als Aufruf zum Aufhängen der Autonomiebefürworter. Tudose selbst erklärte, sich nur auf die „dahinflatternden Mandate“ der für das Hissen Verantwortlichen bezogen zu haben. Am Donnerstag ersuchte Tudose die Öffentlichkeit um Entschuldigung.
Er habe seinen Standpunkt beim Nationalen Antidiskriminierungsrat (CNCD) erläutert, so der Ex-Premier auf Facebook. Sollte er die Gefühle jedweder Minderheit verletzt haben, so ersuche er diese um Entschuldigung. Der Fall sei eine „harte Lektion“ für eine künftig bedachtere Wortwahl in der Öffentlichkeit gewesen.
Hunor Kelemen, Vorsitzender der Ungarnverbandes UDMR, nahm Tudoses Entschuldigung noch am Donnerstag an, obwohl er diese erst nach Einschaltung des CNCD geäußert habe. Das Bedauern des Ex-Premiers sei eine Geste der Normalität gegenüber der ungarischen Gemeinschaft.