Bukarest (ADZ) - Das Bukarester Oberlandesgericht hat den langjährigen früheren Schatzmeister der PSD, Mircea Drăghici, am Montag wegen systematischer Veruntreuung der staatlichen Parteienfinanzierung zu sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt, zudem wurde ihm das passive Wahlrecht für drei Jahre entzogen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der 56-Jährige kann dagegen berufen, wird es jedoch voraussichtlich nicht tun, da er in der Causa geständig ist.
Die Anklage hatte Drăghici zur Last legt, in den Jahren 2017 und 2018 rund 550.000 Lei der staatlichen Zuwendung für die damalige und gegenwärtige Regierungspartei veruntreut zu haben, um sich und einigen Bekannten, darunter auch der vorbestrafte Ex-PSD-Chef Liviu Dragnea, etliche exotische Urlaube zu gönnen.
Drăghici sitzt zurzeit bereits hinter Gittern, da er 2021 wegen ähnlicher Vergehen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. In besagtem Korruptionsverfahren hatte ihm die DNA zur Last gelegt, umgerechnet etwa 500.000 Euro der staatlichen Zuwendung für die PSD veruntreut zu haben, um damit eine Prunkvilla im Bukarester Vorort Voluntari sowie einen Luxusschlitten für seine Frau zu erstehen.